111 Umwelttipps
des Umweltbüros "Am Weißen See"
Umweltbewußt im Haushalt (20. ... 29. Tipp)
Rubriken der Umwelttipps (bitte anklicken zur Auswahl):
20. Aktion Umweltzeichen
Mit dem Umweltzeichen, auch “Blauer Engel” genannt, werden Produkte oder Verfahrensweisen gekennzeichnet, die im Vergleich zu konventionellen Produkten umweltfreundlicher sind und sich durch folgende vergleichsweise günstigen Umwelteigenschaften auszeichnen:
- Schadstoffe wie Schwermetalle oder Lösungsmittel sind nicht oder nur in geringen Konzentrationen enthalten.
- Als Rohstoffe wurden Altstoffe wie Recyclingpapier oder Recyclingkunststoffe verwendet.
- Das Produkt kann mehrfach verwendet werden, und der sparsame Umgang mit Ressourcen wird unterstützt.
- Produkt ist leiser oder strahlungsärmer als vergleichbare andere Produkte.
- Die Herstellung erfolgte recyclinggerecht und es bestehen Rücknahmeverpflichtungen.
Somit kann das Umweltzeichen eine Orientierungshilfe bei Ihrem Einkauf sein.Aktuelle Informationen über Erzeugnisse oder Verfahren, die den Umweltengel zu Recht tragen, erhält man beim Umweltbundesamt (uba), PF 33 00 22, 14191 Berlin, Tel. 8903-0, Fax 8903-2285.
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21. Der ÖKO-Putzschrank
Wenn Sie einen ökologisch vertretbaren und auch noch kostengünstigen Putzschrank haben möchten, haben wir hier folgende Tipps für Sie:
- Verzichten Sie auf alle Spezialmittel á la Mikrowellenreiniger. Die Inhaltsstoffe sind ohnehin die gleichen wie bei normalen Putzmitteln.
- Meist genügen Putzlappen und Allzweckreiniger. Zum Fensterputzen reicht Brennspiritus.
- Damit das Reinigen leichter von der Hand geht, empfiehlt sich meistens ein Scheuermittel (nicht für das Waschbecken oder die Badewanne).
- Zum Entkalken benötigen Sie ein saures Mittel, etwa Essig (wenn nötig: vorher verdünnen) oder Zitronensäure.
- Kaufen Sie Maschinenspülmittel, die kein Phosphat enthalten. Es wird eingesetzt, um die Härte des Wassers zu binden. Achten Sie darauf, dass der Ionentauscher Ihrer Spülmaschine regelmäßig regeneriert wird. Dann kann sich auch kein Kalkrand auf dem Geschirr ablagern. Der bildet sich nur, wenn der Ionenaustauscher nicht in Ordnung ist und nicht etwa, weil umweltverträgliche Mittel verwendet werden.
- Klarspüler für die Spülmaschine sind unnötig. Verzichten Sie darauf oder ersetzen Sie den Klarspüler durch Zitronen- oder Essigsäure.
- Wenn Sie mit der Hand spülen, sollten Sie Produkte ohne Konservierungsstoffe kaufen. Sie sind auf der Verpackung deklariert. Handspülmittel ohne Konservierungsmittel sind meist sehr hoch konzentriert und damit ökologisch sinnvoller. Achten Sie aber darauf, dass Sie so sparsam wie möglich dosieren. Auch Duft- und Farbstoffe sind in Spülmitteln völlig unnötig.
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22. Biologische Teppich- und Polsterreinigung
- In aller Regel genügen beim Teppich das Absaugen, bei Polstern Abklopfen oder Ausbürsten. Es sei denn, die Materialien sind befleckt. Das Reinigen von Teppichen und Polstern ist nur ein bis zwei Mal pro Jahr notwendig.
- Chemisch wird mit Teppichschaum, Spray oder Flüssigshampoo gereinigt: Polymere und Zellulose binden den Schmutz, nichtionische Tenside sorgen für Sauberkeit, Aufbaustoffe und eventuell FCKW tun das übrige. Das muss nicht sein und kann insbesondere bei Kindern die Gesundheit beeinträchtigen.
- Teppiche und Polster können auch mit einfachen Mitteln gereinigt werden, wenn Staubsauger und Teppichklopfer nicht ausreichen.
- Teppichflecke entfernen Sie mit einem Schwamm und Seifenschaum (Gallseife) oder mit gebrauchten Schwarzteeblättern. Mit verdünntem Essig nachreiben. Etwas aufwändig, aber wirksam ist die Methode, den Teppich mit rohem Sauerkraut abzureiben; es frischt die Farben herrlich auf. Polster lassen sich ebenso gut mit Seifenschaum säubern.
- Ein gutes Rezept für Teppich-Trockenshampoo zum Frühjahrsputz ist:
3 EL Seifenflocken
500 g Kartoffelstärke
- Seifenflocken fein mahlen und Kartoffelstärke dazugeben. Mit einem Holzlöffel gut verrühren und in Behälter abfüllen. Dieses Shampoo nach dem Saugen auf den Teppich streuen, gründlich einreiben (Schrubber oder Bürste), 30 Minuten einwirken lassen und absaugen. Flecken müssen allerdings vorher entfernt werden.
- Bei hellen Teppichen oder Polstern sollten Sie diese vor der Behandlung testen.
Diese Methode ist ebenso effektiv wie herkömmliche chemische Reinigungsmittel, jedoch um einiges umweltschonender und wesentlich preiswerter!
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23. Hygiene in Bad und WC
Badewanne, Dusche, Waschbecken und WC - um den Sanitärbereich sauber zu halten, greifen viele zu scharfen Reinigungsmitteln und harter Chemie. Dies ist eine unnötige Belastung für die Umwelt. Teure Spezialreiniger sind in der Regel überflüssig. Viele davon können sogar gefährlich sein, insbesondere solche, die mit einer 'antibakteriellen' Wirkung werben. Abgesehen von der Tatsache, dass diese Reiniger nachgewiesenermaßen keine höhere antibakterielle Wirkung haben als normale Reinigungsmittel, enthalten sie zumeist Wirkstoffe, welche im Verdacht stehen, allergieauslösend oder sogar krebserregend zu sein. Vor dem Kauf sollten Sie sich deshalb besser in den Magzinen der Stiftung Warentest bzw. vom Verlag öko-Test über umweltfreundlichere Produkte informieren.
Die in einem normalen Haushalt vorkommenden Bakterien sind ohnehin harmlos und werden in einem gewissen Maß sogar vom Körper “benötigt”, um ein stabiles Immun-Abwehrsystem aufzubauen. Es ist allgemein bekannt, dass Kinder, die in einer allzu sauberen Umgebung aufwachsen, wesentlich anfälliger für Krankheiten und Allergien sind als andere.
Gesünder, umweltfreundlicher und genauso sauber:
- Allzweck- oder Essigreiniger, Scheuermittel und Schmierseife.
- Kalkablagerungen oder braune Eisenverbindungen sollten Sie frühzeitig mit Essig oder Zitronensäure und Scheuerpulver entfernen.
- Für das WC reichen die Toilettenbürste und gelegentlich Essigreiniger und evtl. Scheuerpulver aus, wobei man hierbei darauf achten sollte, ein feines Scheuerpulver zu benutzen, um Kratzer zu vermeiden.
- WC-Steine oder Wasserkastenreiniger sind nur “Kosmetik”, ihre Wirkung ist gering.
- Verstopften Abflüssen beugen Sie am besten mit Abflusssieben vor, sie halten Haare oder Wäscheflusen zurück.
- Wenn es trotzdem mal nötig ist: Saugglocke oder Rohrreinigungsspirale statt chemischer Keule.
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24. Alte Möbel wieder neu!
- Zur Reinigung der Oberflächen von Echtholzmöbeln, können Sie abgekühlten schwarzen Tee verwenden, den Sie aber bei hellen Flächen zuvor nicht zu lange ziehen lassen sollten.
- Sind Ihre Holzmöbel besonders trocken und rissig? Dann empfiehlt sich eine Behandlung mit lauwarmen Bier. Benutzen Sie jedoch kein Dunkelbier.
- Eichenholz können Sie fast wie neu aussehen lassen, wenn Sie es mit warmem, farblosem Wachs einreiben, dem Sie einen Esslöffel Zucker hinzugeben. Ist das Möbelstück trocken, polieren Sie es noch einmal nach.
- Kratzer im Mahagoniholz können am besten mit Jod kaschiert werden.
- Stauben Sie Ihre Nussbaumholzmöbel ab und wischen Sie sie hinterher mit Milch ab. Danach gut polieren, das ist Pflege pur.
- Unbehandeltes Holz reinigen Sie sehr gut mit Seifenlauge. Anschließend etwas aufrauen. Erst wenn das Holz völlig getrocknet ist, mit abgekochtem Leinöl behandeln, andernfalls besteht Schimmelgefahr.
- Befinden sich blind gewordene Stellen auf Ihren Möbeln? Eine Mischung aus Leinöl und Zitronenöl im Verhältnis 1:1 unverdünnt aufgetragen, kann da Hilfe leisten. Hinterher gut nachpolieren.
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25. Entkalken
Bei elektrischen Kaffeemaschinen kann man gewöhnlichen Haushaltsessig verwenden. Nehmen Sie dazu eine Tasse Wasser und eine Tasse Essig, die Sie zusammen in die Maschine schütten und durch den Filter laufen lassen. Das Ganze mit demselben Wasser-Essiggemisch ein paar Mal wiederholen und danach mit klarem Wasser durchspülen.
Das Essigwasser nicht sofort wegschütten, Sie können damit auch Ihre verkalkte Thermoskanne reinigen oder es auch einige Minuten in der Toilette einwirken lassen.
26. Silberfischchen - was nun?
Da Silberfischchen sich gerne in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit aufhalten, sollten die befallenen Räume kühl und trocken gehalten werden. Gießen Sie kochendes Wasser in die Badewanne und den Waschbeckenausguss oder auch in die Toilette. Abflüsse von Waschbecken und Badewannen über Nacht verschließen. Saugen Sie mit dem Staubsauger gezielt Löcher, Ritzen und Fugen sowie andere infrage kommende Zwischenräume aus. Mit einem Föhn können Sie gezielt in befallene Hohlräume blasen.
Silberfische sollten nur bei sehr starkem Befall bekämpft werden, denn sie sind relativ harmlos. Silberfischköder gibt es im Handel.
Die "Dinger" (Lepisma saccharina - oder Silberfischen) gibt es nun seit schlappen 300 Mio. Jahren !
Man sieht sie nur nachts bzw. wenn man Schränke öffnet - bei Licht fliehen sie. Sie lieben die Feuchtigkeit - deshalb kommen sie häufig in Badezimmern, Küchen und Kellern vor. Sie legen ihre Eier in Spalten und Ritzen ab - die Vorzugstemperatur liegt zwischen 25 - 30 Grad. Im Winter sind sie weniger anzutreffen. Die bevorzugte Nahrung sind stärkehaltige Stoffe (Kleister,Bucheinbände, Fotos, Zucker Haare, Hautschuppen und Schmutz )
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27. Flecken entfernen ohne chemische Keule
- Blutflecken
in lauwarmer Seifenlauge, ältere Flecke in Soda oder Salzwasser einweichen und dann mit lauwarmer Seifenlauge auswaschen.
- Brandflecken
einige Stunden in Essigwasser einlegen und mit klarem Wasser spülen.
- Grasflecken
auf empfindlichen Stoffen mit Spiritus oder enzymhaltigen Seifen und mit heißem Wasser behandeln. Alte Flecke mit Zitronensaft einweichen.
- Tintenflecken
am besten mit etwas Kochsalz bestreuen, dann mit Essig nacharbeiten und ausspülen.
- Stempelfarbe
mit Zitronensaft abreiben und auswaschen.
- Kugelschreiber
zu gleichen Teilen Essig und Spiritus mischen (Zitronensaft bei weißen Stoffen) und den Fleck damit behandeln. Reste mit Gallseife auswaschen.
- Rotweinflecke
mit Salz oder Saugpapier aufsaugen, dann mit Seifenlauge auswaschen.
- Milch
mit kaltem Wasser einfach ausspülen und dann waschen.
- Schuhcreme
lässt sich am einfachsten mit Balsamterpentin behandeln und danach mit Seifenlauge auswaschen.
- Lippenstift
mit Reinigungsbenzin oder Alkohol behandeln und dann auswaschen.
- Kaugummi
etwa eine Stunde in die Tiefkühltruhe oder ins Gefrierfach legen und dann vorsichtig ablösen.
- Schmierfette
mit Butter oder Margarine oder auch mit gewöhnlichem Speiseöl behandeln und dann mit Seifenlauge auswaschen und spülen.
- Spinat
entfernen sie grob, schneiden dann eine rohe Kartoffel in zwei Hälften und reiben den Fleck damit ab und waschen ihn schließlich mit Seifenlauge heraus.
- Schimmelflecken
einige Tage in saurer Milch einweichen, dann mit Seifenlauge auswaschen.
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28. Heiße Luft gegen den Hausbock
Holzzerstörende Insekten können nicht nur mit der chemischen Keule bekämpft werden. Zunehmend wird das Heißluftverfahren gegen den Hausbock z.B. in Dachkonstruktionen eingesetzt. Dabei wird so lange heiße Luft (bis zu 120°C) in den Dachboden geblasen, bis auch das Innere der Balken über eine Stunde auf 60°C aufgeheizt wurde. Dieses Verfahren ist in den technischen Regelwerken anerkannt, trägt den “Blauen Engel” für seine besondere Umweltverträglichkeit und lässt sich auch zur Rettung von Möbelstücken einsetzen.
Der Hausbock
Die Eiablage erfolgt in Risse und Ritzen von verbautem Nadelholz. Das Weibchen legt dabei verteilt in 4 bis 7 Gehegen bis maximal 600 Eier ab. Nach 2 bis 4 Wochen schlüpfen kleine Eilarven. Vom Einbohren ins Holz bis zur Verpuppung dauert die Larvenentwicklung 3 bis maximal 15 Jahre. Die Hausbocklarven sind elfenbeinfarbig und deutlich segmentiert. Die Larve verstopft ihren ovalen Frassgang hinter sich dicht mit Bohrmehl und walzenförmigem Kot. Beim öffnen der Gänge wird das für den Hausbock charakteristische Bohrmehl sichtbar. Der Käfer verlässt das Holz durch ein ovales Ausflugloch von 4 bis 5 x 7 bis 10 mm.
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29. Schimmelpilze - die unliebsamen Mitbewohner
Von Schimmelpilzkulturen geht eine tagtägliche Gesundheitsgefährdung für den Menschen aus. Sie gelangen über die Atemwege in den Körper und lösen Allergien, Bronchialreizungen und Lungenschädigungen aus. Allergiker, Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet.
Um Risiken zu vermeiden, sollten übers ganze Jahr hindurch die Wohnräume ausreichend gelüftet werden. Im Winter reicht ein kurzes Lüften.
Haben sich die Schimmelpilze erst einmal eingelebt, sind sie nur noch durch eine Behandlung mit gängigen Anti-Schimmelpilzmitteln (möglichst ohne Chlor) zu entfernen.
Schimmelflecken auf Tapeten können durch Betupfen mit einer Lösung aus 90 Teilen Wasser, 10 Teilen Brennspiritus und 2 Teilen Salizylsäure entfernt werden.
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Redaktion: Wilfried Platzek
(1991 - 2005: Leiter des Umweltbüros Weißensee/Am Weißen See)
Die 111 Umwelttipps wurden im UMWELTBüRO am Weißen See
auf der Grundlage von Bürgeranfragen
in den Jahren 2002 - 2004 von den Mitarbeitern des Umweltbüros ausgearbeitet.
Die Internetfassung wurde zuletzt am 03. Juni 2011 aktualisiert.
Anfragen zur Website: webmaster@umweltbuero-weissensee.de
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