Umweltbüro.. Veranstaltungen.. Umwelt-Tipps.. Umwelt-Blätter.. Umweltpädagogik.. Afrikawochen.. Leistungsumfang.. Grünflächen

Gefahr oder Hysterie: Mobilfunkstrahlung

Umweltblatt 05

  

des Umweltbüros "Am Weißen See"



Voraussetzung für Technikakzeptanz ist,
dass Wissenschaft und Wirtschaft die Ziele und Möglichkeiten
ihres Handelns transparent machen.

Matthias Wissmann (*1949), deutscher Politiker (1993 ... 1998 Bundesminister für Verkehr)

Was meint: Felder? | Vorsorge | Adressen | Nachgefasst: aktuelle Meldungen | Leckstrahlung und Mikrowelle

Welche Auswirkungen haben elektromagnetische Felder auf den Menschen?

Wissenschaftlich unumstritten sind die thermischen Effekte. Biologisches Gewebe absorbiert elektromagnetische Strahlung und erwärmt sich dabei durch die in Schwingung geratenen Moleküle. Beim Telefonieren kommt es zu einer messbaren Erwärmung des biologischen Gewebes im Kopf durch die hochfrequenten elektromagnetischen Felder. Die Absorption und die Erwärmung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Gewebeart, Frequenz und Größe. Diese Erwärmung wird in gewissen Grenzen durch die körperlichen Regelmechanismen ausgeglichen und z.B. durch das Blut abgeführt. Eine Erwärmung um etwa ein Grad gilt bei Erwachsenen als unbedenklich. Die Erwärmung setzt direkt am einzelnen Molekül an. Dies kann zu mikrothermischen Effekten führen, d.h. starke Erwärmung auf mikroskopischer Ebene (hot spots), obwohl die Gesamtleistungsdichte nicht so hoch ist. Insbesondere bei gepulster Strahlung, wie sie bei GSM (Mobilfunkstandard) und DECT (Kommunikationsstandard für Schnurlostelefone) vorkommt, kann die im Puls absorbierte Leistung trotz geringer mittlerer Leistungsdichte hoch sein.

Allerdings ist umstritten, welche Erwärmung unbedenklich und welche kritisch ist, und auch das Aufziehen einer Pudelmütze oder ein Aufenthalt am Strand von Mallorca verursacht eine Erwärmung des Gewebes in mindestens der gleichen Größenordnung. Am kritischsten dürfte eine Erwärmung auf jeden Fall am Auge sein, da dort durch die geringe Durchblutung die Wärme schlechter abgeführt werden kann.

Umstrittener sind die nicht-thermischen Effekte. Ein Mobiltelefon sendet nicht kontinuierlich zur Basisstation sondern gepulst in einer Frequenz von 217 Hertz. Und diese gepulste Strahlung steht bei Kritikern besonders im Verdacht problematisch zu sein. Untersuchungen haben beispielsweise mittlerweile gezeigt, dass es bei großen Kettenmolekülen zu Anregung von Schwingungen (Wring-Resonanzen) kommen kann. Der Frequenzbereich des Mobilfunks (0,9-1,9MHz) ist ein Bereich, in dem Proteine und DNA angeregt werden können. Des weiteren sollen änderungen von Gehirnströmen, Schlafmustern und Befindlichkeit festgestellt worden sein. Andere Untersuchungen ergaben hierbei keine Auffälligkeiten.

Diese biologischen Wirkungen, die in einigen Untersuchungen festgestellt wurden (und in Untersuchungen anderer Wissenschaftler wiederum nicht nachgewiesen werden konnten) sagen aber noch nicht viel über eine mögliche Gesundheitsgefährdung aus, sondern zunächst einmal nur, dass überhaupt eine Wirkung festgestellt wurde. Es muss also nun insbesondere untersucht werden, inwieweit die festgestellten biologischen Effekte sich auch auf die menschliche Gesundheit auswirken.

Untersuchungen, die epidemiologisch eine deutlich höhere Krebswahrscheinlichkeit nachweisen sind mit Skepsis zu betrachten. Da Krebs eine Latenzzeit von vielen Jahren hat und der Mobilfunk erst seit kurzem eine immer stärkere Verbreitung hat sind epidemiologische Untersuchungen bisher (seriöserweise) schlichtweg unmöglich. Frühestens in einigen Jahren dürfte hier eine genügend gesicherte Zahlenbasis vorliegen, wobei dann das Problem vorliegen wird, dass auf Grund der noch weiteren Verbreitung des Mobilfunks es schwierig sein wird, eine unbelastete Kontrollgruppe zu finden. Es lassen sich jedoch u.U. Studien über den Einfluss hochfrequenter Strahlung auf den Mobilfunk übertragen. Bei diesen Untersuchungen gab es in der Regel einen Risikofaktor größer 1, d.h. das Krebsrisiko steigt unter dem Einfluss hochfrequenter elektromagnetischer Wellen.

Es schadet also nichts, gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.

   nach oben       


Vorsorge beim Mobilfunk

Die elektromagnetischen Felder, die beim Telefonieren mit Handys auftreten, sind im Allgemeinen sehr viel stärker als die Felder, denen man z.B. durch benachbarte Mobilfunkbasisstationen ausgesetzt ist. Daher hält es das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für besonders wichtig, die Felder, denen die Nutzer von Handys ausgesetzt sind, so gering wie möglich zu halten und empfiehlt,

   nach oben       


Adressen

Es gibt zwar noch keine seriöse wissenschaftliche Untersuchung, die eindeutig eine Gefährdung nachweist, andererseits muss aber auch das Vorsorgeprinzip beachtet werden und auch schon bei einem Verdacht auf eine mögliche Gefährdung entsprechende Grenzwerte festgelegt werden.

   nach oben       


Aktualisierungen

   nach oben       


Handy und MikrowellenLECKstrahlung

Die Zeit, Nr. 22/2009, 20. Mai 2009, Seite 36, Rubrik Wissen

Klingeln im OfenUmwelt: Folgeuntersuchung zum Mobilfunk – Grenzwerte deutlich unterschritten

Man lege ein Mobiltelefon in die ausgeschaltete Mikrowelle. Bei geschlossener Tür wird es angerufen. Wenn es klingelt kann Mikrowellenstrahlung eindringen! Also (nach Entnahme des Handys!) bei normalem Betrieb kann auch Strahlung austreten.

Das Abdichten einer Mikrowelle ist kein Problem: Metalltür. Aber man will ja beim Garen zusehen, deshalb ist eine Glastür mit Metallgitter. Alte Herde (egal ob Gas, Kohle, Elektro) hatten zwar eine blickdichte Tür, aber heute wollen wir zusehen. Das Metallgitter der Glastür hat eine Maschenweite im Millimeterbreich.

Doch ganz dicht ist das Metallgitter gegen Mikrowellenstrahlung nicht unbedingt.
"Mikrowellen wirken auf den Menschen, in dem sie das Gewebe erwärmen. Um Schäden ... auszuschließen ... darf die Energie der Leckstrahlung in fünf Zentimeter Entfernung nicht mehr als fünf Milliwatt betragen." Da moderne Geräte nur etwa ein Hunderstel des Grenzwertes erreichen steht das "Klingeln im Ofen" dafür wie empfindlich die Empfangsantenne des Telefons ist. Und es steht auch dafür welche Größenordnung die Handystrahlung am Ohr hat.

Schlussfolgerung

Vorsicht sollte man - wie überall im Leben (!) - walten lassen, Panik ist nicht gesetzt. Handys sind nun schon mehr als ein Jahrzehnt in Nutzung ==> Studien gibt es reichlich ==> Gefährliche Schäden traten noch nirgends bei niemand nie auf.


Die Umweltblätter
Der grüne Ort Pankow.. ..Wildtiere im Stadtgebiet.. ..Einige Gedanken zum Reisen.. ..Fütterung von Wasservögeln in der Großstadt.. ..Gefahr oder Hysterie: Mobilfunkstrahlung.. ..Rabenvögel in der Großstadt.. ..Es soll doch alles sauber sein.. ..Die Rosskastanien-Miniermotte cameraria ohridella.. ..Wie die Luft zum Atmen.. ..Was ist die "Lokale Agenda 21"?.. ..Massentierhaltung.. ..Die Pankower Rieselfelder (Blankenfelde, Schönerlinde, Hobrechtsfelde).. ..Entlang der nördlichen Naturschutzgebiete Pankows.. ..Die Kraft der Kräuter.. ..Naturnahe Balkongestaltung.. ..Entlang des Zingergraben-Grünzuges (Berlin-Pankow).. ..Durch das Naherholungsgebiet Berliner Barnim.. ..Begrünung von Baumscheiben.. ..Hinweise zur Fassadenbegrünung.. ..Der Weiße See.. ..Spielend gegen die alltägliche Katastrophe.. ..Lagerfeuer und Grillen.. ..Neozoen - Gebietsfremde Tiere.. ..Schutzgebiete..

Die neuen Umweltblätter des "Umweltbüro am Weißen See"

Anmerkung: Der folgende Absatz wurde von dieser Seite entfernt.     Titelverzeichnis       Kapitelübersicht   

Redaktion: Wilfried Platzek (1991 - 2005: Leiter des Umweltbüros Weißensee/Am Weißen See)
Das Umweltblatt #05 wurde von Mathias Müller im Februar 2004 im UMWELTBüRO am Weißen See ausgearbeitet.

Die Internetfassung wurde zuletzt am 03. Juni 2011 aktualisiert.

Anfragen zur Website: webmaster@umweltbuero-weissensee.de

Umweltbüro.. Veranstaltungen.. Umwelt-Tipps.. Umwelt-Blätter.. Umweltpädagogik.. Afrikawochen.. Leistungsumfang.. Grünflächen

VCSS-validiert   validiert in CSS-Formatierung und HTML-Design   HTML 4.0