Umweltbüro.. Veranstaltungen.. Umwelt-Tipps.. Umwelt-Blätter.. Umweltpädagogik.. Afrikawochen.. Leistungsumfang.. Grünflächen
Wissenschaftlich unumstritten sind die thermischen Effekte. Biologisches Gewebe absorbiert elektromagnetische Strahlung und erwärmt sich dabei durch die in Schwingung geratenen Moleküle. Beim Telefonieren kommt es zu einer messbaren Erwärmung des biologischen Gewebes im Kopf durch die hochfrequenten elektromagnetischen Felder. Die Absorption und die Erwärmung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Gewebeart, Frequenz und Größe. Diese Erwärmung wird in gewissen Grenzen durch die körperlichen Regelmechanismen ausgeglichen und z.B. durch das Blut abgeführt. Eine Erwärmung um etwa ein Grad gilt bei Erwachsenen als unbedenklich. Die Erwärmung setzt direkt am einzelnen Molekül an. Dies kann zu mikrothermischen Effekten führen, d.h. starke Erwärmung auf mikroskopischer Ebene (hot spots), obwohl die Gesamtleistungsdichte nicht so hoch ist. Insbesondere bei gepulster Strahlung, wie sie bei GSM (Mobilfunkstandard) und DECT (Kommunikationsstandard für Schnurlostelefone) vorkommt, kann die im Puls absorbierte Leistung trotz geringer mittlerer Leistungsdichte hoch sein.
Allerdings ist umstritten, welche Erwärmung unbedenklich und welche kritisch ist, und auch das Aufziehen einer Pudelmütze oder ein Aufenthalt am Strand von Mallorca verursacht eine Erwärmung des Gewebes in mindestens der gleichen Größenordnung. Am kritischsten dürfte eine Erwärmung auf jeden Fall am Auge sein, da dort durch die geringe Durchblutung die Wärme schlechter abgeführt werden kann.
Umstrittener sind die nicht-thermischen Effekte. Ein Mobiltelefon sendet nicht kontinuierlich zur Basisstation sondern gepulst in einer Frequenz von 217 Hertz. Und diese gepulste Strahlung steht bei Kritikern besonders im Verdacht problematisch zu sein. Untersuchungen haben beispielsweise mittlerweile gezeigt, dass es bei großen Kettenmolekülen zu Anregung von Schwingungen (Wring-Resonanzen) kommen kann. Der Frequenzbereich des Mobilfunks (0,9-1,9MHz) ist ein Bereich, in dem Proteine und DNA angeregt werden können. Des weiteren sollen änderungen von Gehirnströmen, Schlafmustern und Befindlichkeit festgestellt worden sein. Andere Untersuchungen ergaben hierbei keine Auffälligkeiten.
Diese biologischen Wirkungen, die in einigen Untersuchungen festgestellt wurden (und in Untersuchungen anderer Wissenschaftler wiederum nicht nachgewiesen werden konnten) sagen aber noch nicht viel über eine mögliche Gesundheitsgefährdung aus, sondern zunächst einmal nur, dass überhaupt eine Wirkung festgestellt wurde. Es muss also nun insbesondere untersucht werden, inwieweit die festgestellten biologischen Effekte sich auch auf die menschliche Gesundheit auswirken.
Untersuchungen, die epidemiologisch eine deutlich höhere Krebswahrscheinlichkeit nachweisen sind mit Skepsis zu betrachten. Da Krebs eine Latenzzeit von vielen Jahren hat und der Mobilfunk erst seit kurzem eine immer stärkere Verbreitung hat sind epidemiologische Untersuchungen bisher (seriöserweise) schlichtweg unmöglich. Frühestens in einigen Jahren dürfte hier eine genügend gesicherte Zahlenbasis vorliegen, wobei dann das Problem vorliegen wird, dass auf Grund der noch weiteren Verbreitung des Mobilfunks es schwierig sein wird, eine unbelastete Kontrollgruppe zu finden. Es lassen sich jedoch u.U. Studien über den Einfluss hochfrequenter Strahlung auf den Mobilfunk übertragen. Bei diesen Untersuchungen gab es in der Regel einen Risikofaktor größer 1, d.h. das Krebsrisiko steigt unter dem Einfluss hochfrequenter elektromagnetischer Wellen.
Es schadet also nichts, gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.
Die elektromagnetischen Felder, die beim Telefonieren mit Handys auftreten, sind im Allgemeinen sehr viel stärker als die Felder, denen man z.B. durch benachbarte Mobilfunkbasisstationen ausgesetzt ist. Daher hält es das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für besonders wichtig, die Felder, denen die Nutzer von Handys ausgesetzt sind, so gering wie möglich zu halten und empfiehlt,
Es gibt zwar noch keine seriöse wissenschaftliche Untersuchung, die eindeutig eine Gefährdung nachweist, andererseits muss aber auch das Vorsorgeprinzip beachtet werden und auch schon bei einem Verdacht auf eine mögliche Gefährdung entsprechende Grenzwerte festgelegt werden.
Die Krebsforscherin Isabelle Deltour und ihre Kollegen analysierten für die Studie 60 000 Fälle von Hirntumoren (Gliome und Meningeome) bei Erwachsenen im Alter von 20 bis 79 Jahren zwischen 1974 und 2003. Dabei ergab sich in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden eine stabile jährliche Erkrankungsquote auch zwischen 1998 und 2003, als der Gebrauch von Handys bereits über eine Reihe von Jahren massiv zugenommen hatte.
Die Autoren erklärten einschränkend, dass der untersuchte Abstand zum Handy-Boom mit fünf bis zehn Jahren möglicherweise noch zu kurz ist für den Ausbruch von Krebserkrankungen. Vielleicht sei die Vergrößerung des Risikos auch zu gering, um bei dieser Form der Untersuchung ins Gewicht zu fallen.
Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz teilt mit:
An zwölf Messorten wurden im letzten Jahr die Mobilfunkimmissionen kontrolliert und mit den Grenzwerten der Verordnung über elektromagnetische Felder (26. Bundes-Immissionsschutzverordnung) verglichen. Die Messpunkte in der Nähe von Mobilfunkantennen lagen alle an Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten. Im Durchschnitt wurden lediglich 3,3 % des zulässigen Grenzwertes ermittelt. Der höchste Wert betrug 9,2 % des Grenzwertes. Damit sind die Grenzwerte deutlich unterschritten worden.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind heute durch die Gutachter präsentiert worden. Im Anschluss hat die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz die Ergebnisse den für den Umweltschutz zuständigen Fachbereichen der Bezirksämter übergeben.
2004 war auf Initiative der vier Berliner Mobilfunknetzbetreiber, E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone in Berlin eine Messkampagne zur Ermittlung der Immissionen von Mobilfunksendeanlagen durchgeführt worden. Zugleich wurden spätere Kontrollmessungen vereinbart, um die Immissionsentwicklung durch elektromagnetische Felder, speziell die des Mobilfunks, an ausgewählten neuen Messorten zu ermitteln. Grund für diese Folgeuntersuchung durch die Senatsumweltverwaltung war der verstärkte Ausbau mit UMTS-Anlagen entsprechend den Bedingungen der durch die Mobilfunkbetreiber von der Bundesregierung erworbenen UMTS-Lizenzen zum Ausbau des Sendeanlagennetzes.
Der Öffentlichkeit werden die Ergebnisse in Kürze über die Internetseiten der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz zugänglich sein.
Rückfragen: Dr. Marie-Luise Dittmar, Telefon: 90252153
Über sechs Jahre wurde 54 Einzelprojekte für 17 Mio. € zu den geltenden Grenzwerten, zur Strahlenbelastung und zum Schutz der Gesundheit durchgeführt. Das Ergebnis deckt sich mit einem im Herbst 2007 abgeschlossenen britischen Projekt (Health Research Program), als auch mit nationalen Programmen in Frankreich, der Schweiz und Dänemark. Es wurden Zellkulturen im nichtthermischen Bereich, hormonelle Auswirkungen, Stoffwechselwirkungen und die Reaktion von Zellen auf äußere Reize untersucht. In Tierstudien wurden Fragen zur Blut-Hirn-Schranke, zu Tinnitus und verschiedenen Krebserkrankungen abgeklärt. Es konnten keine Hinweise auf Zusammenhänge mit elektromagnetischen Feldern gefunden werden. Eine Elektrosensibilität lässt sich nicht für Schlaf- oder Gesundheitsstörungen verantwortlich machen. Eine Entstehung von Hirntumoren durch mobile oder Festnetztelefonie ist ebenfalls nicht nachweisbar.
Skeptikern fehlt aber die Langzeitauswertung, letztlich liegen bislang nur Ergebnisse über maximal 10 Jahre vor. "Die Menschen sind besorgt und bleiben es auch."
Da die Kritik sich an die Netzbetreiber aber nicht an die Handyhersteller richtet, liegt die Vermutung nahe, dass es die fehlende persönliche Einflussnahme ist, die Skepsis verursacht.
Das Projektergebnis stellt nur den Ist-Zustand fest: so empfiehlt das Strahlenschutzamt "weiterhin einen vorsichtigen Umgang mit drahtlosen Kommunikationstechniken". Für die Untersuchung der Langzeitwirkung stellt der Bund weitere eine Million Euro bereit.
Funktion und Wirkungen der elektromagnetischen Felder des Mobilfunks sind komplex. Die Datenbank ist aber so aufgebaut, dass Laien wie auch Experten mit ihr arbeiten könnenArthur Junkert, Pressesprecher des BfS.
Die Zeit, Nr. 22/2009, 20. Mai 2009, Seite 36, Rubrik Wissen
Man lege ein Mobiltelefon in die ausgeschaltete Mikrowelle. Bei geschlossener Tür wird es angerufen. Wenn es klingelt kann Mikrowellenstrahlung eindringen! Also (nach Entnahme des Handys!) bei normalem Betrieb kann auch Strahlung austreten.
Das Abdichten einer Mikrowelle ist kein Problem: Metalltür. Aber man will ja beim Garen zusehen, deshalb ist eine Glastür mit Metallgitter. Alte Herde (egal ob Gas, Kohle, Elektro) hatten zwar eine blickdichte Tür, aber heute wollen wir zusehen. Das Metallgitter der Glastür hat eine Maschenweite im Millimeterbreich.
Vorsicht sollte man - wie überall im Leben (!) - walten lassen, Panik ist nicht gesetzt. Handys sind nun schon mehr als ein Jahrzehnt in Nutzung ==> Studien gibt es reichlich ==> Gefährliche Schäden traten noch nirgends bei niemand nie auf.
Die Umweltblätter
Der grüne Ort Pankow..
..Wildtiere im Stadtgebiet..
..Einige Gedanken zum Reisen..
..Fütterung von Wasservögeln in der Großstadt..
..Gefahr oder Hysterie: Mobilfunkstrahlung..
..Rabenvögel in der Großstadt..
..Es soll doch alles sauber sein..
..Die Rosskastanien-Miniermotte cameraria ohridella..
..Wie die Luft zum Atmen..
..Was ist die "Lokale Agenda 21"?..
..Massentierhaltung..
..Die Pankower Rieselfelder (Blankenfelde, Schönerlinde, Hobrechtsfelde)..
..Entlang der nördlichen Naturschutzgebiete Pankows..
..Die Kraft der Kräuter..
..Naturnahe Balkongestaltung..
..Entlang des Zingergraben-Grünzuges (Berlin-Pankow)..
..Durch das Naherholungsgebiet Berliner Barnim..
..Begrünung von Baumscheiben..
..Hinweise zur Fassadenbegrünung..
..Der Weiße See..
..Spielend gegen die alltägliche Katastrophe..
..Lagerfeuer und Grillen..
..Neozoen - Gebietsfremde Tiere..
..Schutzgebiete..
Anmerkung: Der folgende Absatz wurde von dieser Seite entfernt. | Titelverzeichnis | Kapitelübersicht |
Redaktion: Wilfried Platzek (1991 - 2005: Leiter des Umweltbüros Weißensee/Am Weißen See)
Das Umweltblatt #05 wurde von Mathias Müller im Februar 2004 im UMWELTBüRO am Weißen See ausgearbeitet.
Die Internetfassung wurde zuletzt am 03. Juni 2011 aktualisiert.
Anfragen zur Website: webmaster@umweltbuero-weissensee.de
Umweltbüro.. Veranstaltungen.. Umwelt-Tipps.. Umwelt-Blätter.. Umweltpädagogik.. Afrikawochen.. Leistungsumfang.. Grünflächen