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Wohlgemerkt: es geht um den Haushalts-, Wohn- und Privatbereich
Krankenhäuser habe andere Bedingungen!
Mikroben sind überall. Schon die Urgroßeltern hatten eine wahre Bakterienangst. Durch Erziehung und Erfahrung wissen wir: viele für uns unsichtbare Lebewesen teilen unser Lebens- und Wohnumfeld. Unter den Mikroben, das sind Bakterien, Viren, Hefen, Pilzsporen, sind nur einige, deren Lebensbedingungen für Menschen potentiell schädlich und gefährlich sind:
die Krankheitskeime.
überdies werden wir durch Werbung (bildhaft im Fernsehen dargeboten) dazu aufgefordert, unsere Umwelt durch den Einsatz von "neuartigen" Reinigern "nicht nur sauber, sondern keimfrei" zu halten. Wer möchte schon mit Schädlingen und Keimen zusammenleben, die (da unsichtbar) überall lauern können, um ihr Leben zu unserem Schaden zu führen.
Im Privat- und Haushaltsbereich gehören die antibakteriellen, desinfizierenden, bakteriostatischen Reinigungsmittel für Bad, Toilette und Küche zu den Bioziden. Bodenreinigungsmittel sind eine besonders aggressive, problematische und wassergefährdende Gruppe.
biozid sind
Die Eigenschaft von Wirkstoffen und Zubereitungen, das diesen einen oder mehrere Wirkstoffe enthalten. Der dazu bestimmt ist auf chemischem oder biologischem Weg Schadorganismen zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, Schädigungen durch sie zu verhindern oder sie in anderer Weise zu bekämpfen. Was Schadorganismen sind bestimmt hierbei immer der Betrachter.
Biozide sind
Stoffe auch Mikroorganismen, einschließlich Viren, mit allgemeiner oder spezifischer Wirkung auf oder gegen Organismen, die für den Menschen oder für Produkte, die er verwendet oder herstellt, für Pflanzen, Tiere oder die Umwelt unerwünscht oder schädlich sind. Zu den Bioziden gehören Pflanzenschutzmittel und Desinfektionsmittel im Hygienebereich, außerdem Holzschutzmittel, Antifoulings, sowie Konservierungsmittel für Materialien und bei technischen Prozessen.
Der Gesetzgeber hat das Thema nicht unbeachtet gelassen. Auf der Grundlage der EG-Richtlinie 98/8/EG (Biozid-Richtlinie) trat am 28. 06. 2002 das Biozidgesetz und eine änderung des Chemikaliengesetzes in Kraft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ist im Einvernehmen mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und dem Umwelbundesamt (UBA) für die Aspekte des Verbraucherschutzes die staatliche Kontrollinstanz für den Einsatz von Bioziden.
Allein Marktwirtschaft hat ihre eigenen Gesetze. Aus Kostengründen ist die Auswahl, der in Haushaltsreinigern enthaltenen bioziden Substanzen auf bestimmte Stoffklassen beschränkt. Eine steigende Produktionsmenge von bioziden Stoffen erfordert neue Marktsegmente und begünstigt den zunehmenden Einsatz für Haushaltszwecke. Aktive Werbung belegt, dass dieser Markt erschlossen wird. Antibakterielle Mittel sollten gekennzeichnet sein, aber selbst nicht so gekennzeichnete Reinigungsmittel können Biozide (Konservierungsmittel), Duftstoffe und Lösemittel enthalten
Sicher, eine ganze Reihe von Haushaltsreinigern erleichtern die Hausarbeit. Zu deren Wirksamkeit sind allen Reinigungs- und Waschmittel Tenside (oberflächenaktive Substanzen, Netzmittel) zugesetzt. Sie verringern die Oberflächenspannung (=Tension) des Wassers; verbessern das Benetzen, erleichtern die Aufnahme von Fettteilchen.
Obendrein wirken Tenside selbst zerstörend für Mikroben.
Antibakterielle Reinigungsmittel sind nichtsdestoweniger entbehrlich und sogar bedenklich. Sie gelangen über den Wasserkreislauf letztlich bis in die Meere und reichern sich dort an, beeinflussen alle aquatischen (auf Wasser bezogenen) Lebensräume, die von den geklärten, aber nie völlig reinen Abwässern durchflossen werden.
Experten von Umweltbundesamt und Bundesinstitut für Risikobewertung sagen:
antibakterielle Reiniger sind unter normalen Haushaltsbedingungen nicht nötig.
Gemäß Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (WRMG) muss beim Umweltbundesamt in Berlin
jede Rahmenrezeptur von Wasch- und Reinigungsmitteln vom Hersteller angemeldet werden.
Die Anmeldung erhält eine Registrierungsnummer. Sie besteht aus der Bezeichnung UBA und
einer achtstelligen Ziffernfolge. Eine Prüfung der Produkte auf Umweltverträglichkeit ist
jedoch mit dieser Registrierung nicht verbunden. Die eingehenden Mitteilungen werden vom
UBA auf Vollständigkeit und die Inhaltstoffangaben auf "richtige" chemische Bezeichnung überprüft.
Die Inhaltsstoffe werden weiter hinsichtlich der Einhaltung freiwilliger Vereinbarungen mit der
(deutschen) Industrie geprüft; gegebenenfalls wird der Anmelder auf diese hingewiesen und eine Änderung
der Rahmenrezeptur erbeten.
Information aus der Datenbank "ökobase" des Umweltbundesamtes
Antibakterielle Reinigungsmittel sollen "Brutstätten von Keimen" beseitigen, sie sollen Mikroben töten oder unschädlich machen. Antibakteriell wirkt aber nicht nur wesensgemäß gegen dem Menschen unwillkommene Krankheitserreger, antibakteriell meint "gegen alle Mikroben" gerichtet.
Scheinbar "saubere" Flächen, Gegenstände, Hände, auch Lebensmittel sind aus mikrobieller Hinsicht selten "rein". Aber es ist weniger die mikrobielle Besiedlung an sich, sondern die Gefahr liegt in Art und Anzahl der Keime. Ein unsauberes feuchtes Tuch kann gefährlicher sein, als die trockene Umgebung des Toilettensitzes (wie entsprechende Untersuchungen belegen).
Die Nachteile der antibakteriellen Mittel für die Umwelt werden im folgenden umrissen.
Als antibakteriell ausgewiesene Reinigungsmittel sind Desinfektionsmittel, sie sind im privaten Haushalt überflüssig (Verlautbarung des Bundesinstitutes für Risikobewertung und des Bundesumweltamtes). Die führenden Gesundheitsinstitutionen in Deutschland betonen einhellig, dass der Einsatz solcher Mittel die Umwelt belaste und gesundheitliche Risiken berge.
Dennoch steigt der Anteil der auf dem Markt angebotenen Produkte mit bakterizider, antibakterieller und antimikrobieller Wirkung zur Haushaltsreinigung.
Bei den meisten dieser Stoffe handelt es sich um gängige Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln, die wegen anderer Eigenschaften in der Rezeptur enthalten sind, aber auch biozid wirken können. Auch kommt es vor, dass die Rahmenrezepturen von "antibakteriellen" und von "normalen" Vorgängerprodukten sich kaum oder gar nicht voneinander unterscheiden.
Die direkte Wirkung von antibakteriellen Substanzen ist oft weniger gefährlich, aber durch erhöhte Raumluftbelastungen kann es zu langsam fortschreitenden Effekten kommen
(MCS: multiples chemical Syndrom)
DENNOCH: stärker als durch Luftinhaltsstoffe sind RAUCHER durch das Inhalieren von RAUCH gefährdet
Anonymus: "Machen Sie sich keine Sorgen wegen biozider Stoffe; der inhalierte Rauch wirkt effektiver."
31.07.2007 - Gesundheitliche Risiken beim Einsatz von Bioziden nicht vollständig geklärt
Fast überall in unseren Haushalten lassen sich Biozide finden - selbst in Farben, Kosmetika oder Zahnpasta. Sie sollen vor unerwünschtem Schädlingsbefall schützen. Welche Gesundheitsrisiken die enthaltenen Biozide bergen können, zeigen die Ergebnisse eines Forschungsprojektes des Umweltbundesamtes (UBA) im Rahmen des Aktionsprogramms "Umwelt und Gesundheit"(APUG). Vor allem das Bekämpfen der Insekten in Ritzen und Fugen mit solchen Sprays, die als biozide Wirkstoffe so genannte Organophosphate enthalten, kann in der Innenraumluft zu einer hohen Wirkstoffkonzentration führen und die Gesundheit gefährden. Organophosphate sind Nervengifte. Sie stören die Signalübertragung zwischen Nervenzellen beziehungsweise zwischen Nerven- und Muskelzellen. Organophosphathaltige Insektensprays sollten deshalb nicht bedenkenlos eingesetzt werden. Sofern unklar ist, ob ein Spray Organophosphate enthält, können das UBA, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit oder die Verbraucherschutzzentrale Auskunft geben.
Quelle: Chemie.de
Abhilfe für Putzmuffel: Wie der Duft das "Putzvergnügen" beeinflusst.
31.08.2008 -
Für alle Putzmuffel gibt es eine gute Nachricht: Das Saubermachen scheint umso erträglicher zu werden, je besser das Putzmittel riecht. Das ist das Ergebnis einer Pilotstudie an der Hochschule Harz unter der Leitung des Göttinger Duftwirkungsforschers Dr. Patrick Hehn. Zusammen mit Studierenden des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften führte er in Wernigerode ein Experiment durch, bei dem eine Probandengruppe mit einem angenehm duftenden und eine weitere Gruppe mit einem unangenehm riechenden Badreiniger putzen musste.
Quelle: Chemie.de
In Gut und Böse teilt der Mensch.
Was wir über Viren bisher noch nicht wussten. Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. - 09.12.2008
Mediziner testen einen neuen Impfstoff für Grippeviren, der lebenslange Immunität gewährleisten soll. Einige Viren befallen andere Viren und machen sie krank. Und Viren sind nicht immer nur lästige Krankheitserreger, sondern können auch nützlich sein: auf dem Meeresboden in mehreren Tausend Meter Tiefe sind sie wichtig für den Nahrungskreislauf.
Informationsdienst Wissenschaft 09.12.2008
Quelle: BfR-Broschüre dokumentiert Vergiftungsfälle aus dem Jahr 2007
Werden Chemikalien versehentlich getrunken, lautet eine Erste-Hilfe-Maßnahme häufig: viel Wasser trinken. Dass zu viel Wasser aber ebenfalls gefährlich werden kann, zeigt der Fall einer Patientin, die davon einige Liter zu sich nahm, nachdem sie zuvor versehentlich Entkalker getrunken hatte. Die großen Wassermengen störten den Wasser- und Elektrolythaushalt erheblich und lösten schwere Krämpfe aus.
Immer noch kommt es trotz eindeutiger Warnhinweise durch die fehlerhafte Anwendung von Imprägniersprays zu schweren Vergiftungsfällen. So erlitt eine Frau ein Lungenödem, nachdem sie ihrem Mann geholfen hatte, im Freien eine Markise mit einem Zeltimprägniermittel zu behandeln. Beim Umgang mit Imprägniersprays ist besondere Vorsicht geboten. So sind bei der Anwendung im Freien auch Windrichtung und Windstärke zu berücksichtigen, damit Helfer oder Unbeteiligte nicht mit den Spraypartikeln in Kontakt kommen.
Kein Lebensmittel unterliegt auf Grund der Deutschen Trinkwasserverordnung so strengen Qualitätsrichtlinien wie Trinkwasser. Und die in dieser Verordnung gesetzten Grenz- und Richtwerte werden in Berlin erheblich unterschritten.
Das Berliner Trinkwasser man bedenkenlos genießen?
Mit seinem hohen Kalzium- und Magnesiumgehalt und seinem geringen Menge an Chloriden und Sulfaten ist es ein hervorragender Durstlöscher.
UND !! das Trinkwasser kommt aus der Leitung keine Flaschen nötig - kein Mehrweg- oder Einweg-Transport nötig - keine Produktionskosten für Flaschen und kein CO2-Ausstoß wegen langer Transporte und hoher Kraftstoffverbrauche.
Neun Wasserwerke versorgen Berlin und zahlreiche Gebiete des Berliner Umlandes. An den verschiedenen Standorten fördern sie Grundwasser in nahezu gleicher Qualität. Die Trinkwasseraufbereitung funktioniert in allen Wasserwerken nach dem gleichen Prinzip und ohne Chemikalienzugabe. Alle Werke speisen das Wasser in das fast 8000 Kilometer lange Versorgungsnetz ein, wo es sich vermischt. Deshalb unterscheidet sich das Wasser in den einzelnen Bezirken nur wenig voneinander. Sie können also beispielsweise auch in Köpenick nicht unbedingt reinstes Friedrichshagener Wasser erwarten, ein paar Tropfen Kaulsdorfer und Wuhlheider dürften stets dabei sein.
Sie geht auf die Konzentration von Kalzium und Magnesium zurück. Je höher ihr Anteil, desto höher ist auch die Härte. Da das Berliner Trinkwasser viele Mineralien enthält, ist es „Hart“. Die Werte bewegen sich zwischen 14 und 25 °dH (Grad deutscher Härte), das sind nach europäischem Standard mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter. Das erfordert beispielsweise Beachtung bei der Waschmaschine oder beim Geschirrspüler.
Trinkwasser ist (fast) immeer neutal, ein Maß für die Stärke des sauren oder basischen Charakters einer Lösungen ist der pH. Mit einem pH-Wert von 5,5 ist die menschliche Haut zum Schutz vor Krankheitserregern leicht sauer. Seifen dagegen sind in der Regel mit einem pH-Wert von 9 bis 10 basisch und zerstören diesen Schutzfilm. Berliner Trinkwasser hat übrigens einen pH-Wert zwischen 7,3 und 7,5, je nach Härtegrad des Wassers, und ist damit in der Regel neutral.
Spree und Havel werden immer sauberer. Seit 1990 haben wir die Leistung unserer Klärwerke so weit gesteigert, dass etwa 90 Prozent weniger Phosphor und Stickstoff in unsere Flüsse gelangen. Es werden jährlich gut 200 Millionen Kubimeter Grundwasser gefördert. Und in derselben Zeit werden etwa 230 Millionen Kubimeter Grundwasser Abwasser gereinigt? Die größere Abwassermenge erklärt sich dadurch, dass zum Schmutzwasser noch Regenwasser aus der innerstädtischen Mischkanalisation hinzukommt.
Die Umweltblätter Redaktion: Wilfried Platzek (1991 - 2005: Leiter des Umweltbüros Weißensee/Am Weißen See) Anfragen zur Website: webmaster@umweltbuero-weissensee.de Umweltbüro..
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Anmerkung: Der folgende Absatz wurde von dieser Seite entfernt.
Titelverzeichnis
Kapitelübersicht
Das Umweltblatt #07 wurde von Günter Haase im Februar 2005 im UMWELTBüRO am Weißen See ausgearbeitet.
Die Internetfassung wurde zuletzt am 03. Juni 2011 aktualisiert.