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Wie die Luft zum Atmen

Umweltblatt 09

  

des Umweltbüros "Am Weißen See"



Themen: ..Atem-Luft.. ..Schadstoffquellen.. ..Luftaustausch.. ..Wirkungen.. ..Vorsicht: ja - keine Panik.. ..Nicht die Symptome bekämpfen - Ursachen beheben... ..Hinweise und Links.. ..Chemikalien-Gesetzgebung..
Ich warne davor, zu glauben, dass der Markt die Umwelt
alleine in den Griff bekommt.
Dies ist ein Paradebeispiel für öffentliche Verantwortung.

Willy Brandt (1913 - 1992)

Wohlgemerkt: es geht um die Luft im Haushalts-/ Privatbereich, der von der Innenraumluft-Kommission (UBA) definiert wurde.


... wie die Luft zum Atmen

Dieser oft benutzte Vergleich stellt die wichtigen Dinge des Lebens dem Atmen gleich. Die Faustregel heißt: ohne Nahrung drei Wochen, ohne Trinken drei Tage überleben, aber ohne Luft nur DREI Minuten.

Durch Verkehr und Industrie entstehen Belastungen in der Luft für unsere Umwelt - die WELT UM den Mensch, Tiere und Natur. Der Mensch verbraucht 0,5 l Luft pro Atemzug.

Die Sorge um Lebensqualität und Gesundheit lenkt die Aufmerksamkeit verstärkt auf die Innenräume als mögliche Gefahrenquelle. Die Bewohner der Großstadt atmen 80% … 90% in Innenräumen: Wohnung Arbeitsplatz, Freizeitstätten. Aus Untersuchungen des Umweltbundesamtes, geht hervor, dass sich in Deutschland Erwachsene zwischen 25 und 69 Jahren im Mittel täglich etwa 20 Stunden in Innenräumen aufhalten - davon 14 Stunden in der eigenen Wohnung. Tabakrauch, Autoabgase, Dieselruß, Schwefeldioxid, Halogenkohlenwasserstoffe, Asbest, Luftschadstoffe, Stäube: all dies ist in unserer Atemluft. Je Minute 6 bis 7 Liter, bei Anstrengung bis zu 90 Liter Luft je Minute, im Mittel filtern wir pro Tag 15 … 25 m³ Luft durch unsere Lungen. Dies bringt den lebensnotwendigen Sauerstoff in unseren Körper, der in den Lungenbläschen gegen das Stoffwechselprodukt Kohlendioxid (CO2) getauscht wird. Und unvermeidlich werden dabei auch Gase und Partikel über den Atemweg (Mund-Nasen-Raum, Luftröhre, Bronchien, Bronchiolien, Lungenbläschen), transportiert und dort aufgenommen oder 'hinterlegt'.

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Wo sind mögliche Schadstoffquellen

Die Liste dieser Schadstoffe ist lang und beinah täglich kommen neue hinzu.
  1. Tabakrauch
    Teerbestandteile als PAK, Kohlenmonoxid, Formaldehyd, Benzol, Schwermetalle und Nikotin. Nicht nur der heiße Hauptstromrauch, auch der Nebenstromrauch und der "ausgepaffte" bereits lungengefilterte Qualm enthalten Substanzen, die selbst schädlich und Wirkungsverstärker anderer Schadsubstanzen sind. Das Risiko von Passivrauchern an Herz- und Kreislauferkrankungen ist fünfmal bis zehnmal höher als bei Nichtrauchern.
  2. Möbel und Inneneinrichtungen
  3. textiler Fußbodenbelag
  4. feuchte Wände und Stellen (Schimmelbefall)
    können durch schlechte Belüftung oder Bauwerksschäden zusammen mit mineralischen und organischen Nährstoffen Lebensgrundlage von Schimmelpilzen sein. Schimmelpilzbefall wirkt toxisch und sensibilisierend für Allergien. Sporen und deren Produkte des Stoffwechsels
  5. Fugendichtungen
    in alten Fugen kann PCB (mittlerweile verboten) enthalten sein, da es langsam ausdünstet kann es sich auch in Staub und Lackierungen angereichert haben. Auch andere Weichmacher können enthalten sein.
  6. PVC-Fußbodenbelag
    Weichmacher als hochsiedende Stoffe (Phthalate) verdampfen langsam, bilden eventuell wasserabweisende Schichten auf dem Belag oder reichern sich auf hydrophoben Oberflächen an.
  7. Farben und Lacke
    Die Lösemittel aus Lacken verdunsten schnell, wenn die Farben trocknen. Nur wenige Tage vergehen, bis diese flüchtigen Stoffe aus dem relativ dünnen Lackfilm verdunstet sind. Dispersionsfarben enthalten Anti-Fauling-Zusätze, um das Schimmeln zu unterbinden.
  8. Hausstaub
    1. ein Depot für Schadstoffe, die sodann über Hautkontakt wirken.
    2. ist er (in feuchter Luft) Substrat für Hausstaubmilben, deren Exkremente sensibilisierend für Allergien wirken.
  9. Dämmstoffe
    können Asbestfasern enthalten, besonders in alten E-Geräten war ein verbreitetes Einsatzgebiet. Die als Ersatzstoff entwickelten künstlichen Mineralfasern (KMF) können allerdings auch gesundheitsschädlich wirken.
  10. Schwarzer Staub (Fogging-Effekt)
    ölig-schmierige, schwarz-graue Ablagerungen von meist undefinierten Substanzen, insbesondere in der Heizperiode.
    Bevorzugt in Wohnungen mit modernen Heizanlagen. Diese Erscheinung tritt seit den neunziger Jahren auf, ist noch nicht voll geklärt. (Ein Hinweis auf UBA-Broschüre im Anhang.) Diese schwarzen Flächen treten aber gerade nach Neurenovierungen mit modernen Mitteln auf, die statt schnellflüchtiger Lösemittel höhersiedende Austauschstoffe enthalten, und in Kombination mit heutiger verbesserter Abdichtung. Die Ablagerungen der Hochsieder binden dann den vorbeifliegenden Hausstaub. Ein direkter gesundheitsschädlicher Effekt wurde noch nicht gefunden.

Nach ihren Eigenschaften sind die Schadstoffe die aus vorgenannten Quellen stammen können unterschiedlich zu bewerten.
FOV (flüchtige organische Verbindungen), auch VOC (volatile organic compounds) genannt, verbreiten sich als Gas und treffen uns damit bevorzugt über die Lunge. Die niedrigsiedenden Lösemittel, die (etwa aus Lacken) relativ schnell verdunsten und nur kurz die Raumluft belasten, sind durch verstärktes Lüften nach wenigen Tagen entfernt.
Hochsiedende Substanzen (SVOC = schwerflüchtige organische Verbindungen), wie etwa Weichmacher werden dagegen nur langsam abgegeben (somit ist deren aktuelle Konzentration auch geringer), aber durch Bindung an anderen Oberflächen oder an Hausstaub, kann eine jahreandauernde Belastung auftreten und die Zuordnung zur eigentlichen Schadstoffquelle kann verdeckt sein.
Die "biologischen" Schadquellen, Schimmelbefall und Hausstaubmilben, wirken durch ihre Stoffwechselprodukte. Diese Toxine wirken sowohl gasförmig über den Belastungspfad Lunge, als auch an Partikel gebunden über Hautkontakt.
Das Beispiel des sogenannten "Fogging"-Effektes, auch "Klebefilm"-Effekt belegt wie komplex, die durch Raumluft bedingten Belastungen und Belästigungen sein können.
Schäden für die Gesundheit und Lebensqualität entstehen, wenn bestimmte Konzentrationen erreicht oder überschritten werden, wodurch das Gefahrenpotential der Einzelsubstanz nur schwer abzuschätzen ist. Auch das Zusammenwirken von Schadstoffkombinationen oder genetische Voraussetzungen könne eine erhöhte Empfindlichkeit bedingen.

Bereits sensibilisierte Personen reagieren heikler, besteht bereits eine Allergie können schon geringe Einflüsse verheerend wirken.

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Etwas Theorie

Luftaustausch und Luftfeuchtigkeit

Derfroren sind schon viele, derstunken ist noch keener. Volksmund

Entscheidend für die Behaglichkeit im Raum ist nicht nur die Raumtemperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit. Zu trockene, gleichfalls zu feuchte Luft sind unangenehm. Aber nicht die absolute Menge an Wasserdampf in der Luft ist das Kriterium für das Raumklima, sondern die relative Luftfeuchtigkeit. Kühle Außenluft (10°C) an einem regnerischen Tag (100% relative Feuchte) kann, beim Lüften in den Innenraum gelangt, subjektiv trockener und damit angenehmer wahrgenommen werden. Auf 20°C erwärmt sinkt die relative Feuchte auf 60%. Andererseits wirkt die warme Sommerluft im kalten Kellerraum feuchter. Wird der Taupunkt unterschritten kann sich der Wasserdampf feucht an der kalten Wand absetzen. Beim heißen Baden oder Duschen durch Tropfenbildung an der Kaltwasserleitung ist dieser Erfolg gut zu beobachten.
Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte Luft.

Die Temperatur, bei der die Aufnahmefähigkeit des momentanen Wasserdampfgehaltes der Luft unterschritten wird, heißt Taupunkt.
Im Wohnraum eines Drei-Personen-Haushaltes werden durch Kochen, Baden, Zimmerpflanzen und den Schweiß durchschnittlich ein bis anderthalb Eimer Wasser am Tage abgegeben. Dieser Wasserdampf muss schließlich durch eine entsprechend Menge Luft abtransportiert werden sonst setzt er sich an Wänden und anderen Oberflächen ab. Ziegelwände können diesen Wasserdampf durchlassen, in Plattenbauten sind in die Bauelemente wegen der Wärmedämmung Kunststoffschichten im Beton eingesetzt, die den Wasserdampfaustausch verhindern.

Um den Wasserdampf, auch beim Abkühlen der Innenluft abzuführen und um die Konzentration an "Wohngiften" gering zu halten, muss ein Luftwechsel stattfinden. Luftaustausch von frischer Außenluft gegen Innenluft findet abhängig von Winddruck und Temperaturdifferenz auch bei geschlossenen Fenstern und Türen statt. Das ausgeatmete Kohlendioxid (CO2) ist ein wichtiger Indikator für verbrauchte Luft. Die lange Sitzung bei geschlossenem Fenster führt (nicht nur wegen des Referenten) zu Müdigkeit und Konzentrationsverlust. Hierfür gibt es seit 130 Jahren einen Grenzwert, die Pettenkoferzahl von 0,1 % CO2. Der weltweite Anteil an CO2 liegt bei 0,03 %, beim Überschreiten der Pettenkoferzahl entstehen Müdigkeit, trockener Hals, Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen, jene Signale die unser Körper bei "schlechter" und auch belasteter Luft gibt.

Die quantitative Angabe des Luftaustauschs ist der Zeitraum in dem die Luft einmal erneuert wird. Begrenzt wird dieser von der Dichtheit der Verschlüsse der Raumöffnungen (Fenster, Türen, Durchzüge). Bei Wohnräumen wird eine Luftwechselrate von eins empfohlen, das meint "eine komplette Erneuerung des Luftvolumens" in einer Stunde. Zur Energieeinsparung wurde aber der "natürliche" Zug durch Dichtungsmaßnahmen verringert. Folgende Zeiten wurden für eine komplette Erneuerung von Wohnraumluft ermittelt:

Vergleich des Luftaustauschs verschiedener Fensterarten
Fensterart Austauschzeit
für Zimmervolumen
Kastendoppelfenster (Altbau) 60 Minuten
Isolierglasfenster (Mehrfachdichtung)     über 200 Minuten
Kippfenster (15° geöffnet) 120 Minuten
Drehfenster (20° geöffnet) 70 Minuten
Drehfenster (voll geöffnet) 15 Minuten

Ungedichtete Altbaufenster, noch besser ein kurzzeitiges Lüften bei geöffnetem Fenster (Stoßlüftung) oder Durchzug über mehrere Räume auf verschiedenen Seiten des Gebäudes bringen mithin die besten Ergebnisse.

Nicht nur CO2 und die Schadstoffe auch der Wasserdampf muss aus Räumen entfernt werden. Die Schadwirkung von zuviel Wasserdampf ist insbesondere Schimmelbildung, aber auch Milben bevorzugen feuchten Staub und meiden trockener Luft. Durch Wohnen werden 10 … 15 kg Wasser Wasserdampf abgegeben, das erfordert 3.000 … 4.500 kg Luft (1 kg sind ca. 0,82 m³). Der erforderliche Luftaustausch ist somit SIEBEN. Bewegungen durch die Türen und offene Türen sorgen für Ausgleich in der Wohnung. Gelangt die feuchte Luft in kühlere Nebenräume kann Wasser an Oberflächen kondensieren. Entfernt wird die entstandene Wassermenge nur in die Außenluft. Früher waren die kältesten Flächen im Zimmer die Fenster, wegen der besseren Wärmisolierung sind es heute eher die Außenwände oder spezielle Kältebrücken (Fenstersturz, Balkonecken) an denen sich Feuchtigkeit sammelt.

Andererseits wirkt auch zu trockene Luft, die durch Erwärmen von trockener Außenluft oder durch übermäßige Elektrostatik aufgewirbelter Staub sich an bestimmten (eventuell wenig zugänglichen) Stellen bevorzugt ansammeln kann.

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Schadstoffwirkungen und Chemikaliengesetzgebung

Was stinkt ist auch giftig, eine Faustregel. Typisch hierfür ist der geruchsbekannte Schwefelkohlenstoff (CS2), der als der Gestank von faulen Eiern manchem bereits unangenehm aufgefallen ist. Aber die Evolution unserer Nase auf neue Gerüche konnte der raschen Entwicklung des "Marktes für erhöhte Lebensqualität" nicht folgen. Viele Stoffe die preiswert in großen Mengen hergestellt und eingesetzt werden konnten stellten sich nachher als bedenklich oder gefährlich für Gesundheit des Menschen, die Umwelt und Natur heraus.

Luftschadstoffe sind oft bereits weit unterhalb der Geruchsschwelle gesundheitsgefährlich!

Die Offensichtlichkeit (oder besser die 'Offenriechbarkeit') von Luftverunreinigungen ist gewöhnlich nicht vorhanden; man kann sie weder sehen, riechen, schmecken noch auf der Haut spüren. Vom Menschen unbemerkt können sich viele schädliche Stoffe ausbreiten und dies gilt auch für radioaktive Strahlen, die durch das  Edelgas Radon natürlich regional bedingt auftritt.

Die jetzt angestoßene Chemikaliengesetzgebung der EU fordert bis 2016, dass Stoffe nur zugelassen werden, wenn deren Ungefährlichkeit für Mensch und Natur gewiesen wird. Die Chemikalien-Verordnung wurde von der EU-Kommission am 30.Oktober 2003 bestätigt.
100.000 Stoffe sind im Einsatz, die Produktionsmenge von 30.000 Stoffe beträgt bis zu 1.000 kg je Jahr.
Allerdings gilt die Gesetzgebung bisher nur für jene 10.000 "Alt"stoffe, die derzeit schon im Einsatz sind und deren EU-weite Produktionsmenge 10 t/Jahr übersteigt. Die Industrie veranschlagt 7,8 Mrd. € Aufwand im Laufe von 11 Jahren, dem stehen Einsparungen von nur 50 Milliarden € in 30 Jahren durch geringere Gesundheitsschäden gegenüber: weniger Allergien, weniger Atemwegserkrankungen und andere Zivilisationsschäden. Dies sollte wiederum den Aufwand wert sein.

Bis dahin muss allerdings mit dem Vorhandensein und Einsatz von Stoffen gerechnet werden, die gesundheitliche Schäden verursachen können. Die schlimmsten Substanzen sind zwar schon aus dem Verkehr genommen: das betrifft etwa Asbest, PCB, verschiedene Pestizide, bislang erst nachdem es zu Umweltskandalen kam.

Grenz- oder Hinweiswerte gelten für Arbeitsräume und können nicht ungeprüft für Streitigkeiten im Wohnungsbereich eingesetzt werden, obwohl der Aufenthalt in Wohnräumen die Zeiten am Arbeitsplatz übertrifft.

Entscheidend ist immer die Konzentration der Substanzen. Der entscheidende Weg ist mithin der Austausch der Innenluft.
In einer Untersuchung in Wohnräumen wurde als Mittelwert der Summe aller identifizierten organischen Verbindungen (sowohl Schadstoffe als auch ungefährliche Verbindungen) ungefähr 0,4mg/m³ bestimmt, wobei sich der Bereich von Minimal- zum Maximalwert von ungefähr 0,1 bis 2,7mg/m³ erstreckt. Die Werte in frisch renovierten und erbauten Räumen liegt sogar um das 30- bis 100-höher als in unbelasteten Wohnungen. Die Vielzahl der gefundenen Stoffe macht aber die Zuordnung der Belastung schwierig.

Verstärkt häufen sich Schäden durch Schimmelpilze in Wohnräumen. Ihre Sporen finden sich überall in der Außenluft. Bieten die Innenräume gute Entwicklungsbedingungen, wie ausreichende Luftfeuchte und Materialien aus organischen Bestandteilen (Holz, Tapeten, Stoff usw.), können sie sich dort ansiedeln. Die durch Befall verursachten erhöhten Schimmelpilzkonzentrationen in der Raumluft sind für den gesunden Menschen normalerweise nicht gefährlich, sie können aber bei Allergikern oder abwehrgeschwächten Personen allergische Reaktionen, Vergiftungserscheinungen oder Infektionen auslösen.

Wir leben mit Mikroben zusammen: für Verrottung und Modern sind sie eine wichtige Voraussetzung i der Natur: Diese Arbeit leisten Mikroorganismen (auch Pilze) und tierische Bewohner: Aber für Nutzpflanzen (ein menschlicher Maßstab!) können es Schädlinge sein. Edelschimmel auf Käsearten dient der Verdaulichkeit von Milcheiweißen, aber Rasen von Schimmelpilzen auf Lebensmitteln und in Räumen sind belastend. Es bilden sich Giftstoffe als deren Ausscheidungsprodukt: so kann auch Aufkochen von nicht die Sporen und Toxine beseitigen.

Bei Schimmelpilzbefall an Wänden und Einrichtungen gelangen auch Pilzsporen in die Luft: diese und die auf beschimmelten Flächen lebenden Milben bilden Allergen, das führt zu Abwehrreaktionen des Immunsystems, manifestierten Allergien, Atembeschwerden …

Kennzeichen für mögliche Belastungen
  1.    geruchliche Belästigungen
  2.    Jucken auf der Haut, Reizung der Schleimhäute, Kratzen im Hals
  3.    tränende und brennende Augen
  4.    Kopfschmerzen, ungeklärte Müdigkeit
  5.    allgemeines Unwohlsein, verminderte Leistungsfähigkeit
  6.    Konzentrationsprobleme, depressive Zustände
  7.    allergische Hautreaktionen.

Diese Krankheitsbilder wurden unter dem etwas unbestimmten Begriff SBS = "sick building syndrom" (Krankheitsbild des krankmachenden Gebäudes) speziell für Büro-räume zusammengefasst, und die Symptome treffen auch für Wohnräume zu.

Natürlich ist nicht jede Reizung durch Schadstoffe in der Raumluft der Wohnung begründet. Aber das beständige Auftreten in bestimmten Räumlichkeiten ist ein wichtiger Hinweis auf Belastungen durch die Raumluft. Kratzen im Hals kann auch an trockener Luft, Unwohlsein auf Lebensgewohnheiten beruhen.

Wichtig für die Zuordnung der Schadstoffquellen zur beobachteten Wirkung
  1.    sind von der Belastung alle Bewohner betroffen
  2.    treten solche Beschwerden in Intervallen auf
  3.    wann begannen die Beschwerden, wann wurden sie erstmals festgestellt
  4.    sind erkennbar bestimmte Räumlichkeiten betroffen
  5.    traten Beschwerden nach Renovierungen oder Wohnungswechsel auf
  6.    erfolgten Neuanschaffungen oder bauliche Änderungen

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Vorsicht ist geboten, Grund zur Panik nicht nötig

Wenn der Verdacht auf eine Raumluftbelastung als Ursache von Beschwerden erhärtet wurde, sollten Sie zu einem Arzt für Umweltmedizin gehen. Seine Aufgabe ist es, einen Zusammenhang zwischen den Symptomen und den Schad- oder Giftstoffen im Wohnraum zu finden. Dazu gehören auch Fragen zur Stimmung in der Familie und zum Wohnklima. Auch psychische Spannungen werden oft dem Sick-Building-Syndrom zugeschrieben. Sind andere Ursachen auszuschließen, beauftragt der Umweltmediziner in der Regel einen Fachmann, Proben aus der Wohnung zu nehmen und im Labor zu untersuchen.

Stellt sich heraus, dass Schadstoffe den Innenraum belasten, sollte zunächst versucht werden, ob einfache Maßnahmen helfen. Dazu gehören Maßnahmen wie häufiges Lüften in neuen oder frisch renovierten Gebäuden und das Beachten der richtigen Luftfeuchtigkeit von 50 … 65%.

Teure Schadstoffmessungen werden von zuständigen Laboren sehr gern übernommen, eine Liste akkreditierter Institute bietet die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF) im Internet unter: http://www.agoef.de/ oder telefonisch unter 05044-97575.
Weitere Ansprechpartner sind der Berufsverband deutscher Baubiologen (VDB: http://www.baubiologie.net/) und bei der zuständigen IHK können öffentlich bestellte Sachverständige erfragt werden.

Räume, in denen wir uns beständig aufhalten, sollen nicht nur behaglich eingerichtet sein, sondern die Innenraumluft in der wir leben muss für uns behaglich sein. Behaglich meint hierbei angenehme Temperatur und davon abhängig die Luftfeuchtigkeit. Hinzu kommt frei von Umweltgiften. Austausch von Wasser und Schadstoffen durch Lüften und Austausch mit der Außenluft. Übermäßige Luftfeuchtigkeit schlägt sich an der kalten Fläche nieder, weil dort der Taupunkt unterschritten wird. Früher war es das Fenster nach modernen Isoliermaßnahmen ist es aber oft die Innenwand und Stellen, wo sich Luft beim Austausch staut: hinter Möbeln/ hinter Gardinen oder an sog. Kältebrücken im Bauwerk. Auch Wärmedämmung an Wänden. Die Oberfläche der Innenseite der Außenwand ist oft kühler als die Raumluft
mithin: es schlägt sich Feuchtigkeit nieder und Wasser, sowie Mineralien aus der Wand und andere Inhaltsstoffe sind die Nahrungsgrundlage für Schimmelpilze

Obwohl viele Untersuchungen durchgeführt und Verbesserungen erreicht wurden, ist der Trend, wonach sich die Anzahl der Allergieerkrankungen etwa alle 10 bis 15 Jahre verdoppelt, immer noch ungebrochen.

Alleine in Deutschland ist die Zahl der Allergiker auf über 30 Millionen Mitbürger angestiegen, wovon allein circa 30% von einer Schimmelpilzallergie betroffen sind, dicht gefolgt mit 20% Hausstaub- und Milbenallergien.

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Tipps und Tricks

Nicht die Symptome bekämpfen: Ursachen beheben.
  1. Raucher
    erzeugen im Innenraum selbst reichlich Schadstoffe. Und brauchten sich keine Sorgen um Umweltgifte in der Innenraumluft machen, die Dämpfe und Gase aus dem inhalierten Rauch übersteigen üblicherweise andere Gefahrstoffe.
    Die ausgestoßene Luft ist bereits durch Lunge gefiltert, allerdings für Passivraucher dadurch in vollem Umfang nasen- und lungengängig und so besonders gefährlich.
    Wenn sie Raucher sind, dann sollten sie wenigstens bei Kindern durch räumliche Trennung für deren geringere Belastung sorgen.
  2. Grünpflanzen
    Mit Anfang der 90iger wurden Grünpflanzen als Hilfe gegen Schadstoffe empfohlen. Leider hat sich das Einsetzen von Grünpflanzen (Wasserlilie, Zyperngras) als Filter gegen Schadstoffe nicht in dem versprochenen Maße erfüllt. Erst das Ausfüllen des Raumes mit Grün wäre so wirksam wie es nötig wäre. Allerdings tragen Pflanzen zu einer Verbesserung des Raumklimas bei und wirken so vorbeugend.
  3. Strategien zur Verbesserung der Innenluftqualität
    1. Beseitigen der Schadstoffquelle
      Der wirksamste Weg zur Verbesserung von Innenluft ist die Ausschaltung der Schadstoffquelle. Das Benutzen von schadstoffarmen Reinigungsmitteln und Baumaterialien ist ein wichtiger Schritt. Leider ist es nahezu unmöglich, alle Schadstoffquellen zu identifizieren und ökonomisch zu beseitigen.
    2. Lüften
      Belüftung mit Außenluft ist in vielen Fällen ein sehr wirksames Mittel zur Schadstoffreduktion. Es gibt jedoch praktische Erwägungen, die hier Grenzen setzen. So können die zusätzlichen Heizkosten erheblich sein und Außenluft kann selber mit unerwünschten Fremdstoffen belastet sein.
    3. Luftreinigung:
      Die technische Maßnahme kann getrost, die letzte Möglichkeit bleiben und der Einsatz eines Luftreinigers sollte auf seltene Fälle begrenzt bleiben. Der Wirkungsgrad hängt sehr stark von der verwendeten Filtertechnologie und deren Integration ins Luftreinigungsgerät ab.
  4. Luftbefeuchter
    im Wohnbereich sind Unfug.
    Vielmehr sind es Brutstätten für Schimmelpilze und meist auch Lärmquellen. Der Energieverbrauch führt zu erhöhten Kosten.
    Elektrische "Vernebler" wirken oft durch chemische Zusätze eher als Gefahr.

    Schalen mit Wasser reichen meist, falls die Raumluft zu trocken ist.
    Duftstoffe belasten die Raumluft unnötigerweise; teilweise sind es selbst Allergene.
  5. Schimmel: was nun tun
    Pilzsporen benötigen zum Auskeimen eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 65-85%. Schimmelbeläge bilden sich an feuchten Stellen, wo sie auch über genügend Nährstoffe verfügen können. Die wichtigste Vorbeugungs- und Bekämpfungsmaßnahme ist daher die Vermeidung einer zu hohen Feuchtigkeit in Innenräumen. Gefördert werden solche feuchten Flächen oder Ecken durch kalte Außenwände (Schattenseite des Hauses), durch Kältebrücken an Fensterstürzen, Rollladenkästen, besonders in Räumen mit über 70 % Luftfeuchtigkeit. Ursachen sind entweder falsches Lüften und Heizen oder bauliche Mängel.
    Ursache fast der Hälfte der Schimmelbelastung im Schlafzimmer liegt im Nichtheizen - aber gerade im Schlaf entsteht Feuchte durch Atmen und Schwitzen und durch feuchte Luft aus anderen Räumen. Irrtümlich werden auch kalte Räume durch Warmluft aus anderen Räumen erwärmt, wobei die überschüssige Feuchte kondensieren kann.
    Durch Abrücken kann man die Luftzirkulation hinter Möbeln verbessern. Bessere Energienutzung erreicht man durch gleichmäßiges Heizen (Nebenräume nie völlig auskühlen lassen). NUR in Ausnahmen
       Antischimmelfarben zur Beseitigung von Schimmelresten: ABER auch dabei ist Fachrat nötig, um die BIOZIDEN Mittel auzuwählen, eventuell sind zinkhaltige Dispersionen vorteilhaft, weil diese Substanz an Ort und Stelle bleibt und nicht in die Raumluft verdunstet.
  6. Reduzierung von Wärmeverlusten
    führt darüber hinaus zur Verminderung der Raumlüftung, so dass in den Innenraum abgegebene Schadstoffe sich stärker anreichern und langsamer als früher mit der Außenluft austauschen. Deshalb bedarf der Einsatz von Baustoffen einschließlich der Bauhilfsstoffe in Innenräumen und die Auswahl der Ausstattungs gegenstände eine sorgfältige Prüfung auf mögliche Emissionen. Dies gilt für Farben und Lacke, Klebstoffe, Putze, Dichtungsmittel, Spachtel- und Vergussmassen und sonstige Bautenschutzmittel, genauso wie für Tapeten, Teppichböden, Vorhänge und Möbel.
  7. Stoßlüftung
    Fenster kurzzeitig voll zu öffnen (Stoßlüftung) oder gegenüberliegende Fenster 5 Minuten für Durchzug ergibt einen besseren Luftwechsel, als ein ganztägiges Ankippen.
    Empfehlenswert ist es in der Großstadt, nicht gerade zu Hauptverkehrszeiten zu lüften. Frühe Morgenstunden sind empfohlen.
    Als Sonnenschutz ist eine außen angebrachte Jalousie besser als eine Innenjalousie, damit sich die Wärme nicht innen staut.

    Empfohlene Raumtemperaturen sind für Wohnzimmer im Winter 21°C, Schlafraum/ Flure 18°C, Bad 23°C.
    Bestimmend ist die Oberflächentemperatur der Wände, durch Wärmestrahlung kann bei warmen Wänden/ Möbeln die Lufttemperatur niedriger sein. Zugluft wird immer als unangenehm empfunden.
    Ein Gefälle von Wand- und Boden-Temperatur zur Raumtemperatur wird als Zugluft bemerkt.
  8. Parkett aus den 40-bis 60iger Jahren
    kann noch PAK (polyaromatische Kohlenwasserstoffe sind verdächtig Krebs zu erregen) im Kleber haben, die Stoffe sind sehr langlebig und können nach vielen Jahren noch eine Quelle für Schadstoffabgabe sein.
  9. Teppichboden
    kann muffig, stechend, dumpf, gummiartig, Kuhstall riechen. 40% der Teppichböden geben noch 4 Wochen nach dem Verlegen Gerüche ab.
    Dies kann ein Hinweis auf Stoffe sein, die im weiteren zu Belastungen führen.

    Bürosymbol Eine mögliche Kontrolle vor dem Kauf kann ein Test sein. In ein zu verschließendes Glas geben sie eine Musterprobe mit Rückenbelag (!) und stellen alles gut verschlossen an einen warmen Ort, frühestens nach 24 Stunden unterziehen sie die Luft im Glase einer Riechprobe. Störender Geruch oder gar Reizung von Augen oder Nase könnten Warnhinweise sein.
  10. Verkleben von Bodenbelag
    Durch Kleber kann sich der "Geruch des Teppichs" verstärken, die Beeinflussung ist abhängig vom Teppichrücken. Ganz sicher enthält der Kleber flüchtige organische Verbindungen (VOC).
    BESSER ist es den Belag nur an den Rändern mittels Klettband oder doppelseitigem Klebeband zu befestigen. Jedenfalls ist eine solche ablösbare Verbindung zum erleichterten Austausch für sensible Personen empfohlen.
  11. Chemisch-Reinigung
    Haben sie sich Kleidung gekauft, die nur in der Chemischen Reinigung zu säubern ist, so sollten sie gut auslüften bevor sie diese in den Schrank hängen.
  12. Staub
    Industriestaub
    gelangt durch die Außenluft in die Räume und besitzt typisch zwei Partikelfraktionen.
    Partikel mit Größen bis 10µm wir auf den Atemwegen (Nasen, Rachenraum) zurück gehalten. Die kleinen Flimmerhärchen auf der Schleimhaut verfrachten diese Teilchen wieder nach außen. Diese Selbstreinigung der Atemluft ist bei vorwiegender Mundatmung behindert, beim Raucher sind die Flimmerhärchen oft schon zerstört. Aber schon der Kontakt der Schadstoffe (auf dem Staub) mit der Schleimhaut kann zur Aufnahme in den Körper führen.
    Staubpartikel kleiner als 1 µm gelangen bis in die Lungenbläschen und verbleiben dort (Kohlenstoffteilchen) oder werden gelöst in die Lymphknoten transportiert. Hierbei können absorbierte Schadstoffe vollständig aufgenommen werden.
  13. Milbenbefall
    ist in Berlin im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland gering (BiFau UmweltNachrichten 05/2000). Die Ursache liegt am trockeneren und kühleren Klima. Ungünstiger sieht es im Südwesten Deutschalnds aus.
    Milben selbst sind nicht die eigentlichen Allergene, sondern vielmehr ihre Stoffwechselprodukte, die sich im Hausstaub anreichern.
    Prävention ist bei Allergien wichtig, um allen sensibilisierenden Faktoren vorzubeugen. Sind Allergien ausgebrochen, hilft nur noch Immuntherapie und Medikamente
    Vorsicht: Im Katzenhaushalt besteht eine höhere Allergenbelastung.
  14. Farben und Lacke
    Nach dem Streichen entweichen geraume Zeit noch Substanzen aus Lacken und Farben. Bei Lacken werden die filmbildenden Substrate in flüchtigen Lösemitteln streichfähig gehalten. Beim Trocknen bildet sich dann die gewünschte Schutzschicht, allerdings unter Abgabe organischer Stoffe.
    Um diese Lösemittelabgabe einzudämmen wurden Dispersionsfarben entwickelt, um aber hier die Zersetzung durch Mikroben zu verhindern müssen Biozide eingesetzt werden. Diese sind ebenfalls je nach Art wirksame Schadstoffe.
    Treffen sie Maßnahmen, um während der Renovierung und geraume Zeit danach so wenig wie möglich den abgegebenen Substanzen ausgesetzt zu sein. Speziell für Schlaf- und besonders Kinderzimmer bedürfen dabei besonderer Vorsicht.
    Streichen im Frühjahr bei wärmeren Temperaturen lässt die Schadstoffe schneller verdampfen und die unangenehme Zeit wird entsprechend kürzer.

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zusätzliche Informationen

Informationshefte des Umweltbundesamtes zum Thema "Schimmelpilze in Wohnräumen"
kostenlose Bestellung unter Umweltbundesamt, FG II 2.3, Pf: 33 00 33, 14191 Berlin oder per Fax: (+49-30) 8903-2912
oder als PDF-Dateien zum Herunterladen:

  1. Schimmelpilz-Broschüre des Umweltbundesamtes
  2. Schimmelpilz-Leitfaden des Umweltbundesamtes
  3. Das Phänomen "Schwarze Wohnungen"

regionale Beratungsstellen in Berlin

  1. Gesundheitsamt beim Bezirksamt
    Bezirksamt Pankow von Berlin - Bereich Umweltmedizin und Hygiene
    Pankow: (030) 90295 - 2869
    Bezirksamt Pankow: Hygiene und Umweltmedizin
  2. B.A.U.CH.
    BERATUNG UND ANALYSE-VEREIN FÜR UMWELTCHEMIE e.V., Wilsnacker Str. 15, 10559 Berlin
    Telefon: (030) 3 94 49 08
  3. AUBA
    consult GmbH, Münsterberger Weg 91, 12621 Berlin
    Telefon: (0 30) 56 55 36
  4. ZAUM
    Zentrum für Arbeits- und Umweltmedizin e.V., Weißenseer Weg 111, 10369 Berlin
    Telefon: (0 30) 5 50 93 44/ -45, Fax: (0 30) 5 50 93 47
  5. Schimmelpilze, VOC, LHKW, BTEX, Formaldehyd, PCB, PCP, Lindfan, DDT, Asbest, Luftwechselzahl
    Licht - Luft-Messungen, E. Licht, Rochstraße 9, 10178 Berlin
    Telefon: (030) 2404 98 35/ (0162) 880 0820
    Internet: www.lichtluft.com; e-mail:li@lichtluft.com

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weitere Informationen im Internet

In Anlehnung an die vom Rat von Sachverständigen für Umweltfragen 1987 erarbeitete Definition wird folgender Innenraumbegriff zugrunde gelegt:

Innenräume sind Wohnungen mit Wohn-, Schlaf-, Bastel-, Sport- und Kellerräumen, Küchen und Badezimmern; Arbeitsräume in Gebäuden, die im Hinblick auf gefährliche Stoffe (u.a. Luftschadstoffe) nicht dem Geltungsbereich der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) unterliegen (z.B. Büroräume, teilweise Verkaufsräume); öffentliche Gebäude (Bereiche in Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten, Sporthallen, Bibliotheken, Gaststätten, Theatern, Kinos und anderen öffentlichen Veranstaltungsräumen) sowie das Innere von Kraftfahrzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln.
Während für Arbeitsplätze, an denen mit Gefahrstoffen umgegangen wird, Grenz- und Richtwerte nach den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) gelten, trifft dies für Innenräume im Sinne der oben genannten Definition nicht zu. Beispielsweise ist eine Formaldehydbelastung in der Luft eines Büroraumes, die durch Ausgasung aus spanplattenhaltigen Möbeln entsteht, unter dem Gesichtspunkt einer vergleichbaren Wohnraumbelastung zu betrachten; die maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK) ist in diesem Fall nicht zur Bewertung heranzuziehen.


Umweltbundesamt - Innenraumluft-Kommission
Bürosymbol Link zur IRK:
Kommission Innenraumlufthygiene des Umweltbundesamtes beim Fachgebiet II 1.3 („Gesundheitsbezogene Exposition, Innenraumhygiene“) - Innenraumluft-Kommission

Richtwerte für die Innenraumluft Innenraumluft-Kommission
Liste von Orientierungswerten für Inhaltsstoffe von Raumluft/ Hausstaub der AGÖF

Von der Europäische Umwelt Behörde (EEA) werden folgende Substanzen als Luftschadstoffe definiert und kontrolliert:

  1. SO2 (Schwefeldioxid/ saurer Regen)
  2. Staub/ Schwebstoffe (PM10)
  3. Ozon (O3)
  4. NO2 (Stickoxide)
  5. CO (Kohlenmonoxid)
  6. Blei (Pb) in seinen Verbindungen

desweiteren folgende Schadstoffe
die besonders bedeutsam für die Luft von Innenräumen (indoor air pollutants) sind


Trinkwasser in Berlin

Wissenswertes zur Wasserqualität © BWB

Kein Lebensmittel unterliegt auf Grund der Deutschen Trinkwasserverordnung so strengen Qualitätsrichtlinien wie Trinkwasser. Und die in dieser Verordnung gesetzten Grenz- und Richtwerte werden in Berlin erheblich unterschritten. Das Berliner Trinkwasser man bedenkenlos genießen?
Mit seinem hohen Kalzium- und Magnesiumgehalt und seinem geringen Menge an Chloriden und Sulfaten ist es ein hervorragender Durstlöscher.
UND !! das Trinkwasser kommt aus der Leitung keine Flaschen nötig - kein Mehrweg- oder Einweg-Transport nötig - keine Produktionskosten für Flaschen und kein CO2-Ausstoß wegen langer Transporte und hoher Kraftstoffverbrauche.

Trinkwasser ist in Berlin überall gleich gut.

Neun Wasserwerke versorgen Berlin und zahlreiche Gebiete des Berliner Umlandes. An den verschiedenen Standorten fördern sie Grundwasser in nahezu gleicher Qualität. Die Trinkwasseraufbereitung funktioniert in allen Wasserwerken nach dem gleichen Prinzip und ohne Chemikalienzugabe. Alle Werke speisen das Wasser in das fast 8000 Kilometer lange Versorgungsnetz ein, wo es sich vermischt. Deshalb unterscheidet sich das Wasser in den einzelnen Bezirken nur wenig voneinander. Sie können also beispielsweise auch in Köpenick nicht unbedingt reinstes Friedrichshagener Wasser erwarten, ein paar Tropfen Kaulsdorfer und Wuhlheider dürften stets dabei sein.

Die Wässerhärte

Sie geht auf die Konzentration von Kalzium und Magnesium zurück. Je höher ihr Anteil, desto höher ist auch die Härte. Da das Berliner Trinkwasser viele Mineralien enthält, ist es „Hart“. Die Werte bewegen sich zwischen 14 und 25 °dH (Grad deutscher Härte), das sind nach europäischem Standard mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter. Das erfordert beispielsweise Beachtung bei der Waschmaschine oder beim Geschirrspüler.

Der pH-Wert

Trinkwasser ist (fast) immeer neutal, ein Maß für die Stärke des sauren oder basischen Charakters einer Lösungen ist der pH. Mit einem pH-Wert von 5,5 ist die menschliche Haut zum Schutz vor Krankheitserregern leicht sauer. Seifen dagegen sind in der Regel mit einem pH-Wert von 9 bis 10 basisch und zerstören diesen Schutzfilm. Berliner Trinkwasser hat übrigens einen pH-Wert zwischen 7,3 und 7,5, je nach Härtegrad des Wassers, und ist damit in der Regel neutral.

Zubereiten von Babynahrung
Das Berliner Leitungswasser ist geeignet. Der Nitratgehalt liegt überall in Berlin unter 5,8 mg/l, der Grenzwert beträgt 50 mg/l. Der Bleigehalt ist kleiner als 0,005 mg/l (Grenzwert 0,025 mg/l).Und damit ist das Berliner Trinkwasser auch bestens geeignet für die Zubereitung von Nahrung für Babys und Kleinkinder. Aber bitte beachten Sie: In einigen wenigen Altbauten befinden sich noch Bleirohre. Sollten Sie in einem solchen Haus wohnen, lassen Sie das Wasser ablaufen, bis es kühl aus der Leitung kommt. Für Ihr Kind sollten Sie in solchen Fällen Mineralwasser verwenden.

Spree und Havel werden immer sauberer. Seit 1990 haben wir die Leistung unserer Klärwerke so weit gesteigert, dass etwa 90 Prozent weniger Phosphor und Stickstoff in unsere Flüsse gelangen. Es werden jährlich gut 200 Millionen Kubimeter Grundwasser gefördert. Und in derselben Zeit werden etwa 230 Millionen Kubimeter Grundwasser Abwasser gereinigt? Die größere Abwassermenge erklärt sich dadurch, dass zum Schmutzwasser noch Regenwasser aus der innerstädtischen Mischkanalisation hinzukommt.


Die Umweltblätter
Der grüne Ort Pankow.. ..Wildtiere im Stadtgebiet.. ..Einige Gedanken zum Reisen.. ..Fütterung von Wasservögeln in der Großstadt.. ..Gefahr oder Hysterie: Mobilfunkstrahlung.. ..Rabenvögel in der Großstadt.. ..Es soll doch alles sauber sein.. ..Die Rosskastanien-Miniermotte cameraria ohridella.. ..Wie die Luft zum Atmen.. ..Was ist die "Lokale Agenda 21"?.. ..Massentierhaltung.. ..Die Pankower Rieselfelder (Blankenfelde, Schönerlinde, Hobrechtsfelde).. ..Entlang der nördlichen Naturschutzgebiete Pankows.. ..Die Kraft der Kräuter.. ..Naturnahe Balkongestaltung.. ..Entlang des Zingergraben-Grünzuges (Berlin-Pankow).. ..Durch das Naherholungsgebiet Berliner Barnim.. ..Begrünung von Baumscheiben.. ..Hinweise zur Fassadenbegrünung.. ..Der Weiße See.. ..Spielend gegen die alltägliche Katastrophe.. ..Lagerfeuer und Grillen.. ..Neozoen - Gebietsfremde Tiere.. ..Schutzgebiete..

Die neuen Umweltblätter des "Umweltbüro am Weißen See"

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Redaktion: Wilfried Platzek (1991 - 2005: Leiter des Umweltbüros Weißensee/Am Weißen See)
Das Umweltblatt #09 wurde von Günter Haase im Februar 2005 im UMWELTBüRO am Weißen See ausgearbeitet.

Die Internetfassung wurde zuletzt am 03. Juni 2011 aktualisiert.

Anfragen zur Website: webmaster@umweltbuero-weissensee.de

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