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Naturnahe Balkongestaltung

Umweltblatt 15

  

des Umweltbüros "Am Weißen See"



Die Natur selbst ist wie ein Herd:
Wir können das Feuer wiederbeleben,
solange noch Glut da ist.

Thor Heyerdahl (1914 - 2002) Forscher

Naturnahe Balkongestaltung


Wilde Tiere und Naturerlebnisse gibt es nicht nur im Urlaub und auf Ausflügen. Auch direkt vor unserer Haustür in einer Umgebung aus Beton, Asphalt, Stahl und wenig Grün suchen wildlebende Arten geeignete Lebensräume und Nahrung. Ein begrünter Balkon kann als Lebensraum für Pflanzen, Insekten und Vögel dienen, die sonst in der Stadt selten geworden sind. Dieses Informationsblatt soll aufzeigen, dass schon bei der alljährlichen Balkongestaltung bestimmte Strukturen die einheimischen und wildlebenden Arten unterstützen können.

Zuerst sollte bei der Anlage eines Balkongartens auf eine möglichst abwechslungsreiche und einheimische Bepflanzung geachtet werden. Diese bildet eine gute Lebensgrundlage für möglichst viele Insekten und Vögel.

Grundsätzlich sollten nur Gewächse mit gleichen Ansprüchen zusammengesetzt werden. Das Pflanzgefäß sollten Sie so groß wählen, dass alle bequem Platz haben und sich gut entwickeln können.

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Wahl der Erde

Die handelsüblichen Blumenerden bestehen immer noch zu einem großen Teil aus Torf, der zwar ein hohes Wasserspeichervermögen, aber wenig Nährstoffe bietet. Die Eingriffe in die Natur, die durch den großflächigen Torfabbau entstehen sind gravierend. Eine Alternative bieten torfarme bzw. torffreie Pflanzerden, die in gut sortierten Baumärkten käuflich sind. Die billigste und umweltschonendste Alternative ist allerdings immer noch das Verwenden der eigenen Komposterde.

Um den Lichtansprüchen der Pflanzen gerecht zu werden, sollte bei der Wahl der Pflanzen die Lage des Balkons berücksichtigt werden.

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Pflanzenwahl nach Balkonstandort

Nord-/Nordwestbalkon

Auf der Wetterseite gedeihen vor allem kleine, gedrungene Arten wie Knollenbegonien oder Fuchsien. Aber auch Küchenkräuter, wie beispielsweise Zitronenmelisse, Petersilie, Minze, Dill und Waldmeister können angepflanzt werden. Großwüchsige Sträucher und Stauden werden vom Wind umgeknickt.

Süd-/Südost-/Südwestbalkon

Auf der Sonnenseite gedeihen eine Vielzahl von Zier- und Nutzpflanzen. Für die Küche eignen sich u.a. Kräuter (Lavendel), Tomaten und Radieschen, wobei hier das Vorziehen der Pflanzen im Zimmer empfehlenswert ist. Weiterhin bieten sich Wildblumen-Saatmischungen aus dem Handel mit Klatschmohn, Kornblumen, Sonnenhut oder Akelei an.

Nord-/Nordostbalkon

Da auf diesem Balkon mit schlechten Lichtverhältnissen zu rechnen ist, eignen sich besonders waldbewohnende Arten wie Efeu, Farne oder Gräser zur Begrünung. Beispielhaft wären der Gemeine Efeu und der Gemeine Wurmfarn zu nennen. Beim Efeu ist das Anpflanzen am Geländer empfehlenswert, da sein Wachstum so leichter zu kontrollieren ist.

Beim Einkauf des Pflanzenmaterials sollten Sie auf einheimische Arten achten. Sie bieten dem Auge zwar eine geringere Blütenpracht als Petunien oder Geranien, dienen den blütenbesuchenden Insekten wie Schmetterlingen, Bienen oder Hummeln aber als wichtige Nahrungsquelle.

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Schädlingsbefall

Schädlinge befallen bevorzugt geschwächte Pflanzen. Demzufolge können sich Schädlinge einstellen, wenn die äußeren Bedingungen für die Pflanze ungünstig sind.

Unter anderem kann der Befall mit der falschen Bodenzusammensetzung, der Größe des Pflanzgefäßes und der Nährstoff- und Wasserversorgung zusammenhängen. Weiterhin tragen falsche Lichtverhältnisse und eine unangepasste Luftfeuchte zu einer Schwächung der Pflanze bei.

Beim Befall der Pflanze durch Insekten reicht manchmal ein kräftiger Guss mit der Gießkanne, das Abstreifen der Tiere von der Pflanze oder das Verwenden alter Hausmittel.
Bewährt haben sich auch natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel wie Schachtelhalmtee und Brennnesselsud. Im Fachhandel finden Sie getrocknete Pflanzen in Pulverform, aus denen Sie dann die Mischungen anrühren können.

Die von einem Pilz befallenen Pflanzenteile sollten entfernt werden, wenn nötig sogar die ganze Pflanze. Kranke Pflanzenteile sollten allerdings nicht auf dem Komposthaufen, sondern mit dem Hausmüll entsorgt werden. Nur so garantieren Sie, dass sich Pilzsporen nicht weiter vermehren.

Durch regelmäßige Kontrolle der Pflanze können Schädlinge und Pilze frühzeitig erkannt und entfernt werden.
Natürliche Helfer wie zum Beispiel Marienkäfer und ihre Larven, Florfliegen und ihre Larven, Raubmilben, Schwebfliegen und Vögel nutzen die Schädlinge als Nahrung und arbeiten somit mit Ihnen zusammen.

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Anmerkung: Der folgende Absatz wurde von dieser Seite entfernt.     Titelverzeichnis       Kapitelübersicht   

Redaktion: Wilfried Platzek (1991 - 2005: Leiter des Umweltbüros Weißensee/Am Weißen See)
Das Umweltblatt #15 wurde von Doreen Ehlert im August 2004 während eines Praktikums im UMWELTBüRO am Weißen See ausgearbeitet.

Die Internetfassung wurde zuletzt am 03. Juni 2011 aktualisiert.

Anfragen zur Website: webmaster@umweltbuero-weissensee.de

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