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Durch das Naherholungsgebiet Berliner Barnim

Umweltblatt 17

  

des Umweltbüros "Am Weißen See"



Themen: ..Start.. ..Schönholzer Heide.. ..Zingerwiesen.. ..KGA Rosenthal.. ..Nordgraben.. ..LSG Blankenfelde.. ..Schwarzwassersee.. ..Klärwerksableiter.. ..Stiller Don.. ..NSG Idehorst.. ..Krugpfuhl.. ..Adressen..
Glücklich ist, wer sich bei Sonnenuntergang
über die aufgehenden Sterne freut.

Ludwig Adalbert Balling (* 1933) - Missionar

Dieses Info-Blatt stellt Ihnen eine Fahrradtour durch den Berliner Großbezirk Pankow vor. Die ca. 20 km lange Route beginnt am S- und U-Bahnhof Pankow und führt Sie entlang dem Zingergraben-Grünzuges durch den Berliner Barnim zum S-Bahnhof Blankenburg.
In ca. drei Stunden wird Sie die Exkursion auf Radwegen, beruhigten Straßen und Feldwegen zu ausgesuchten Pankower Grünflächen, Landschaftsschutzgebieten und Naturschutzgebieten führen. Nebenbei erhalten Sie noch Informationen über Entstehung, Entwicklung und Nutzung dieser Gebiete.
Die hier vorgestellte Route ist als Vorschlag anzusehen und kann natürlich beliebig verlängert oder verkürzt werden.


Barnimplatte (geologische Einheit)

In mehreren aufeinander folgenden Kaltzeiten haben die von Skandinavien kommenden mächtigen Inlandeismassen mit ihren sich vorschiebenden und zurückziehenden Gletschern sowie den großen Schmelzwasserströmen die Brandenburger Landschaft geformt. Die Eismassen hinterließen unterschiedliche Landschaftsformen wie Grundmoränen, Endmoränen, Sander und Urstromtäler (glaziale Serie). Sie sind noch heute in der Landschaft erkennbar. Bei der Barnimer Platte handelt es sich um eine Grundmoränenlandschaft, die in der letzten Eiszeit (Weichseleiszeit vor über 10.000 Jahren) jedoch lediglich ihren Feinschliff erhielt. Ein Gletscher mit geringer eigener Gestaltungskraft folgte den Hinterlassenschaften der vorherigen Saale-Eiszeit, die die Hochfläche des Barnims schuf. Schematische Darstellung der Barnimer Platte
Nach der Eiszeit wurde das grobe und vegetationsarme Relief durch nacheiszeitliche Prozesse (periglazial), z.B. durch Dünenbildung, verändert. Das damalige Klima war von Dauerfrostböden und kalten Nordwinden geprägt. Auf den kahlen, sandreichen Flächen der Urstromtäler konnte der Wind viel sandiges Material aufnehmen, das erst bei nachlassender Windstärke an Hindernissen abgelagert wurde. Die aufragende Hochfläche der Barnimplatte stellte solch ein Hindernis dar. An ihrem nördlichen Rand (so zwischen Eberswalde und Biesenthal) entstanden auf diese Weise Dünenlandschaften.

Nach dem Schmelzen des Inlandeises vor ca. 16.000 Jahren begann die Entwicklung des heutigen Gewässernetzes. Grundlage dafür waren die sehr breiten Urstromtäler. Noch heute befinden sich viele Seen und Fließgewässer in Bereichen großer Urstromtäler und kleinerer Schmelzwasserrinnen. Alle Seen sind durch das Austauen von Toteiskörpern entstanden. Beim Rückzug des Eises blieben einzelne Eisblöcke in Senken übrig, schmolzen später ab und bildeten dann Seen.
Vor etwa 10.000 Jahren begann der zweite Abschnitt der nacheiszeitlichen Entwicklung: das Holozän - die heute noch andauernde Warmzeit. Durch die stetige Erwärmung konnten sich die Wälder immer weiter nach Norden ausbreiten. Die nacheiszeitlich entstandenen Seen begannen zu verlanden, in feuchten Niederungsbereichen entwickelten sich Moore.
Der Barnim befindet sich im Bereich des sogenannten Mecklenburg-Brandenburgischen übergangsklimas. Dieses ist schwach maritim beeinflusst, weist aber schon kontinentale Merkmale auf. Sie zeigen sich in den relativ hohen Jahrestemperaturschwankungen und dem ausgeprägten Sommermaximum der Niederschläge sowie der geringen durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 500 … 600 mm pro Jahr.

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In Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Untergrundes sind im Barnim unterschiedliche Bodentypen entstanden. Braunerden, Podsole, hydromorphe Böden (wasserbeeinflusste Böden) und Moore gelten hier als wichtigste Bodentypen.
Lehmige Braunerden entstanden auf den Grund- und Endmoränen der Barnimplatte. Ausgangssubstrat für die Bodenbildung ist der Geschiebelehm. Da diese Böden zu den fruchtbarsten Böden Brandenburgs gehören, werden sie meist intensiv landwirtschaftlich genutzt. In einigen Bereichen des Barnims wachsen aber auch anspruchsvolle Buchenwälder.
Podsole bilden sich bei forstlicher Nutzung auf sandigen Ausgangssubstraten durch Versauerungsprozesse. Sie sind vor allem in den Bereichen der Urstromtäler und Dünen zu finden, z.B. am Nordrand der Barnimplatte und im Eberswalder Urstromtal. Podsole sind nährstoffarme Böden, die kaum landwirtschaftlich genutzt werden und zum überwiegenden Teil der Forstwirtschaft unterstehen. Da die anspruchslose Kiefer auch auf nährstoffarmen und trockenen Böden gut gedeihen kann, wurden auf den Podsolen meist großräumige Kiefernforste angelegt. Damit wurden die natürlich vorkommenden Eichen verdrängt.
Staunasse oder vom Grundwasser beeinflusste Böden (hydromorphe Böden) sind vor allem im Eberswalder Urstromtal, in der Havelniederung entlang den Schmelz-wasserrinnen und im Biesenthaler Becken ausgeprägt. Die Barnimplatte ist heute in unterschiedliche Bereiche unterteilt. Zum besseren Verständnis folgt eine kurze Erläuterung der auf der Karte dargestellten Gebiete.

Der Brandenburger Teil des Naturparks Barnim befindet sich im Städtedreieck Bernau, Eberswalde und Oranienburg. Etwa fünf Prozent des rund 750 km² großen Naturparks befinden sich in den nördlichen Berliner Bezirken Pankow und Reinickendorf. Er ist somit das erste länderübergreifende Großschutzgebiet von Brandenburg und Berlin.
Während sich der Naturpark Barnim von Niederschönhausen und Buchholz nach Norden erstreckt, zieht sich der Regionalpark Barnimer Feldmark von Berlin aus nach Nordosten. Hier soll die Kulturlandschaft durch die Sicherung der Land- und Forstwirtschaft erhalten bleiben.
Der Berliner Teil des Regionalparks Barnimer Feldmark wird als Parklandschaft Barnim bezeichnet und ist zwischen die Altbezirke Weißensee und Hohenschönhausen eingebettet. Der Berliner Teil des Naturparks Barnim und Regionalparks Barnimer Feldmark werden zu dem Naherholungsgebiet Berliner Barnim zusammen gefasst.

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Die Exkursion

Exkursionteilnehmer im LSG Blankenfelde

Start der Exkursion

Schematische Darstellung der Barnimer Platte l

Die Exkursion beginnt am S- und U-Bahnhof Pankow, Ausgang Berliner Straße. Biegen Sie links in die Berliner Straße ein und folgen Sie ihr über die Breite Straße. Fahren Sie die Ossietzkystraße weiter in nördlicher Richtung und biegen Sie vor dem Schlosspark links in den Majakowskiring ein. Er führt Sie zur Grabbeallee. Wenn Sie sich nach links wenden, stehen Sie auf einer über den Zingergraben führenden Brücke. Hier beginnt der Zingergraben-Grünzug. überqueren Sie die Grabbeallee und biegen Sie rechts in die Homeyerstraße ein. Folgen Sie ihr über die Hermann-Hesse-Straße.
An dieser Stelle fließt der Zingergraben durch die Kleingartenanlagen "Alte Baumschule" und "Zingertal". Sollten diese offen sein, können Sie im Frühjahr wunderschön blühende Obstbäume bestaunen. Sind die Tore der Kleingartenanlage verschlossen, folgen Sie dem Sandweg zwischen den Kleingartenanlagen und der Schönholzer Heide in nordwestlicher Richtung.

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Schönholzer Heide

Impression der Landschaft: Blüte am Strauch Die 72 ha große Schönholzer Heide befindet sich auf eiszeitlichen Dünen und ist ein beliebter Erholungsort. Auf diesem Gelände ließ Königin Elisabeth Christine 1751 Maulbeerbäume, Obstbäume und Alleen anpflanzen. Demzufolge nannte man das Gebiet damals "Königin-Plantage". Um 1920 wurde die "Schönholzer Heide" umgestaltet, es entstanden der Vergnügungspark "Traumland", Tennisplätze und ein Fußballfeld. Der Rodelberg wurde um 1925 angelegt, um auch "in der flachen Heide" Wintersport betreiben zu können. Seit 1934 waren Arbeitsverpflichtete für die Pflege und Aufforstung des Gebietes verantwortlich.
Auf dem heutigen Friedhofsgelände wurden ab 1940 Zwangsarbeiter interniert. Den kleinen Friedhof, auf dem Soldaten und Zivilisten bestattet sind, die in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges umkamen, findet man abgelegen vom Hauptweg. Zwischen 1945 und 1947 diente die "Schönholzer Heide" der Sowjetarmee als Lagerplatz für demontierte Fabrikausrüstungen.
Auf der Schießanlage Schönholz im Volkspark Schönholzer Heide findet im Juni jährlich das Rakatak-Trommelfest statt.

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Zingerwiesen

LSG Zingerwiesen auf den ehemaligen Rieselflächen Wenden Sie sich am Ende des Sandweges nach rechts in die Kuckhoffstraße. Biegen Sie an der nächsten Kreuzung in die Straße mit dem Namen Zingergraben ein und folgen Sie ihr durch das Landschaftsschutzgebiet Zingerwiesen.

Das 10,5 ha große Landschaftsschutzgebiet (LSG) Zingerwiesen ist der südwestlichste Eingang des Naturparks Barnim und wurde im Juni 1998 unter Schutz gestellt. Im Westen, Süden und Osten werden die Zingerwiesen von Kleingartenanlagen begrenzt, die teilweise keilförmig in das Gebiet hinein ragen und das Landschaftsschutzgebiet in ein größeres westliches und ein kleineres östliches Gebiet trennen.
Erste Entwässerungsmaßnahmen durch Stichgräben sind schon auf dem Urmesstischblatt von 1839 verzeichnet. Zwei weitere Stichgräben findet man auf dem Messtischblatt von 1932. Zum damaligen Zeitpunkt erfolgte auf dem Gebiet Wiesen- und Weidewirtschaft. Ab 1838 waren auch vereinzelteAckerflächen und erste Teile der Kleingartenanlage "Am Anger" zu finden. Bei den Zingerwiesen handelt es sich ursprünglich um einen Flachsee, der allmählich verlandete und sich zu einem Niedermoor entwickelte. Der Torf ist hier bis zu 1,8 m mächtig. Entwässert wird das südöstlichste Pankower Schutzgebiet durch den Zingergraben. Im Bereich der Zingerwiesen wurde der Zingergraben im Jahr 2000 saniert. Da es sich um einen Vorfluter handelt, ist der Böschungsfuß aber auch nach der Sanierung noch beidseitig faschiniert (Faschinen bestehen meist aus Holzmaterial, z.B. Weidengeflecht und dienen der Uferbefestigung). Um neben dem schon vorhandenen Landlebensraum auch ein Laichgebiet für verschiedenste Amphibienarten zu entwickeln, wurden Grabentaschen angelegt. Sie sind im Sommer länger wasserführend als die Gräben.
LSG Zingerwiesen - Grabentasche im offenen Gelände der ehemaligen Rieselfelder Der Zingergraben hat eine durchschnittliche Nährstoffbelastung.
Die Wiesenbereiche des Landschaftsschutzgebietes sind durch Wechselfeuchtigkeit geprägt. Neben den Großseggenrieden findet man u.a. die Sumpfdotterblume (Rote Liste Berlin 3: gefährdet), das Wiesen-Schaumkraut (Rote Liste Berlin 3: gefährdet), die Kuckuckslichtnelke und das Sumpf-Labkraut.

Interessant ist auch die Tierwelt des Landschaftsschutzgebietes. In den übergangsbereichen zu ruderalen Halbtrockenrasen und auf den Wiesenbrachen gibt es ein hohes Vorkommen an Springschrecken und Laufkäfern (ruderal werden naturferne, vom Menschen geschaffene Biotope genannt). Es konnten 67 verschiedene Laufkäferarten nachgewiesen werden. Des Weiteren wurden 50 Vogelarten, davon 20 Brutvogelarten, z.B. Sumpfrohrsänger, Kohlmeise, Amsel und Haussperling beobachtet. Rund 75% aller Brutreviere befinden sich in Gehölzen und deren Säumen, also in hier wenig vorkommenden Lebensräumen. Bodenbrüter konnten nicht nachgewiesen werden, da das LSG Zingerwiesen regelmäßig von Hundehaltern zum Spazieren gehen genutzt wird.

Wenn Sie das Landschaftsschutzgebiet Zingerwiesen in nördlicher Richtung durchquert haben, kommen Sie auf die Nordendstraße. Folgen Sie ihr über die Friedrich-Engels-Straße und biegen Sie dann links in die Weißdornallee ein.

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Nach der überquerung der Kastanienallee befinden Sie sich in der Kleingartenanlage "Neuland Rosenthal". Hier treffen Sie wieder auf den Zingergraben.
Folgen Sie dem Sandweg am Zingergraben und biegen dann rechts in den Dahlienweg ein. Er führt Sie zur Dammsmühler Straße. Jetzt biegen Sie links in die Schönhauser Straße ein und fahren diese entlang, bis Sie auf der rechten Seite den Sandweg Am Zingergraben erreichen. Nach einigen hundert Metern treffen Sie auf den Grabenweg, der Sie in nördlicher Richtung direkt zum Nordgraben führt. Um ihn zu überqueren, halten Sie sich links und bewegen sich direkt am Nordgraben entlang bis zur Schönhauser Straße. Rechter Hand führt eine Brücke über den Nordgraben.


Nordgraben

Der Nordgraben sammelte geklärtes Rieselfeldwasser und leitete es ab.

Von 1928 bis 1938 wurde von der Berliner Stadtentwässerung der Nordgraben als Regenvorfluter angelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die letzten beiden noch fehlenden Kilometer bis zur Panke fertiggestellt. Dadurch wird bei starken Regenfällen die Panke entlastet. Der Grundwasserspiegel wurde durch den Bau des Nordgrabens aber beträchtlich abgesenkt. Eine Grundwasserbeobachtungsstelle in Blankenfelde fiel seit 1938 trocken.

Wenn Sie unmittelbar hinter der Brücke rechts in den Hauptweg einbiegen, gelangen Sie wieder zum Zingergraben. Folgen Sie dem Weg Am Zingergraben nach links. An dem Garagenkomplex der Kleingartenanlage "Einigkeit" biegen Sie scharf links ein. Der Weg führt Sie am Kleinen Zingerteich vorbei, bei dem es sich um einen bedeutenden Rohrweihenbrutplatz handelt. Wenn Sie nun rechts in den Schotterweg einbiegen, kommen Sie zurück zum Zingergraben und erreichen gleichzeitig das Landschaftsschutzgebiet Blankenfelde im Naherholungsgebiet Berliner Barnim.

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LSG Blankenfelde

LSG Blankenfelde ist flaches Rieselfeldland

Das ca. 1.000 ha große Landschaftsschutzgebiet Blankenfelde bildet den Anschluss an die Naturschutzgebiete im Norden Berlins. Charakteristische Merkmale dieser Feldlandschaft sind alte Obstbaumalleen und Gräben, Reste der ehemaligen Rieselfeldnutzung. Die wichtigste Funktion dieses Gebietes ist der Biotopverbund.
Seit 1995 wurden hier viele Obstbäume nachgepflanzt, um die Charakteristik dieses Gebietes zu erhalten.
Hier befindet sich auch die Zingergrabenniederung, die wegen ihrer Restbestände des Schwarzen Holunders als wertvoll gilt. Der Schwarze Holunder wird von den Zugvögeln als Nahrungsquelle genutzt, er dient ihnen zur Anreicherung von Fettreserven.

Das Landschaftsschutzgebiet Blankenfelde ist auch Jagdrevier für Storch, Graureiher, Mäusebussard, Turmfalke und Roten Milan. Mit ein wenig Glück können auch Rehe und Wildschweine beobachtet werden.

LSG Blankenfelde mit Blick zum Freizeitpark Lübars



Ein Blick über den Berliner Barnim zeigt rechts die Baumsilhouetten der Botanischen Anlage Pankow, geradeaus liegt das Dorf Blankenfelde und links auf dem Hügel befindet sich der Freizeitpark Lübars.

Folgen Sie dem ausgebauten Weg bis zur nächsten Kreuzung. Biegen Sie rechts ab, und lassen Sie die rechts an dem Weg angrenzenden, landwirtschaftlich genutzten Flächen hinter sich. Bei der nächsten Kreuzung, die sich auf einer kleinen Anhöhe befindet, biegen Sie links in Richtung Blankenfelde ab.

Bei der zweiten "Parkbank" die Ihnen begegnet, lohnt sich das Einschieben einer kleinen Pause. Es bietet sich Ihnen der Zwei-Kirchen-Blick: rechts Blankenfelde und links Rosenthal. Hier haben Sie auch eine gute Sicht auf die ehemaligen Rieseltafeln. Vom Weg aus westlich gesehen sind noch Rieselfeldstrukturen (z.B. Dämme) zu erkennen.


LSG Blankenfelde Trockenrasenlandschaft seit das Rieselwasser fehlt Folgen Sie dem eingeschlagenen Weg in nördlicher Richtung, vorbei an landwirtschaftlich genutzten Flächen und Feldgehölzen. Wenn Sie den nächsten Querweg erreichen, sind Sie am Ende des Zingergraben-Grünzuges angelangt. Biegen Sie links ab, kommen Sie zur Mönchmühler Straße. Halten Sie sich hier rechts, um dann wieder links in die Bahnhofstraße einzubiegen. Kurz vor den Bahnschienen verlassen Sie die Bahnhofstraße und fahren den Feldweg in nördliche Richtung (rechts abbiegen). Fahren Sie den Weg erst geradeaus und biegen dann rechts ab. Nach der Linkskurve fahren Sie den Weg weiter bis zum Ende geradeaus.
Linker Hand befindet sich der Reppfuhl, ein früher langgestreckter See, dessen Reste auch westlich der Bahnschienen zu sehen sind. Biegen Sie nun rechts ab und folgen dem ausgeschilderten Barnimer Dörferweg nach der überquerung der Blankenfelder Chaussee. Am Ende des Weges befindet sich hinter dem Baumbestand der Schwarzwassersee.

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Schwarzwassersee

Standrohr am Schwarzwassersee: Relikt der Rieselzeiten

Der aus den Mühlenbecker Teichen gespeiste Schwarzwassersee hat durch seinen Altholzbestand eine wichtige Funktion für die Vogelwelt. Der Altholzbestand mit seinem Unterwuchs besteht hauptsächlich aus Laubgehölzen wie Spitzahorn, Hainbuche, Robinie und Traubeneiche. In dem ca. 10 ha großem Gebiet findet man 40 Brutvogelarten. Unter anderem sind hier der Grünfink, die Mönchsgrasmücke, der Zaunkönig, der Stieglitz und der Neuntöter anzutreffen. Das Vorkommen von Beutelmeise (Rote Liste Berlin 1: vom Aussterben bedroht), Rohrweihe (Rote Liste Berlin 1: vom Aussterben bedroht), Wendehals (Rote Liste Berlin 3: gefährdet) und Goldammer (Rote Liste Berlin 2: stark gefährdet) unterstützen die Forderung nach einer baldigen Ausweisung als Naturschutzgebiet.
Am Schwarzwassersee findet man das einzige noch existierende Standrohr aus der Rieselzeit. In der ca. 100-jährigen Rieselfeldnutzung (von 1870-1984) diente das Standrohr dem Druckausgleich. Durch den im Standrohr installierten Schwimmer, der mit einer Signallampe verbunden war, konnte der Rieselwärter regulierend in den Abwasserfluss eingreifen.

Folgen Sie nun weiter dem Barnimer Dörferweg in südöstlicher Richtung. Der Barnimer Dörferweg ist ein ausgebauter Wander- und Fahrradweg, der den Tegeler See im Westen mit dem Wuhletal im Osten verbindet. An der Hauptstraße fahren Sie rechts, um gleich wieder links in den Möllersfelder Weg einzubiegen. Dieser Weg führt Sie über den Klärwerksableiter "Stiller Don".

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Klärwerksableiter

Der fünf Meter breite "Stille Don" ist ein Ableiter des Klärwerks Schönerlinde. Er hat einen trapezförmigen Querschnitt und mit Steinpackungen befestigte Ufer. Im Klärwerksableiter konnten bis jetzt keine Fischarten nachgewiesen werden. Ursachen dafür könnten fehlende Besiedlungsmöglichkeiten aus umliegenden Gewässern bzw. zeitweilig an einzelnen Stellen auftretende toxische Abwasserwellen sein. Die organische Belastung des Klärwerksableiters ist nicht ausschlaggebend, da vergleichbare Gewässer von Arten besiedelt wurden, die Schwankungen lebenswichtiger Umweltfaktoren gut ertragen und daher in verschiedensten Lebensräumen vorkommen können (euryöke Arten).

Biegen Sie nach der überquerung des Klärwerksableiters vom Möllersfelder Weg ab und folgen Sie dem Barnimer Dörferweg. Der Weg führt Sie nach einer starken Rechtskurve zum Naturschutzgebiet Idehorst.

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Naturschutzgebiet Idehorst

Das NSG Idehorst ist Greifvogelrevier und geschützt.

Das im März 1995 unter Schutz gestellte Naturschutzgebiet Idehorst liegt südöstlich von Blankenfelde am Rande der ehemaligen Möllersfelder Rieselfelder. Es bildet den nördlichen Rest eines früheren Niedermoores. Das ca. 5 ha große Areal besteht aus zwei Teilflächen: den westlich gelegenen Idehorstwiesen und dem östlich gelegenen Idehorstwäldchen.


Die ca. 1,6 ha große Idehorstwiese wird von arten- und blütenreichen Feucht- und Frischwiesen geprägt. Am westlichen Rand der Wiese befindet sich eine kleine zeitweilig wasserführende Senke. Die Idehorstwiese wird größtenteils bewirtschaftet. In der Regel findet eine zweischürige Mahd statt. Nur der westliche Teil der Idehorstwiese wird lediglich der extensiven Pflegemahd unterzogen, um Gehölzaufwuchs zu verhindern. Auf den Frischwiesen hat sich laut einer Untersuchung von 1992 eine reiche Schmetterlingsfauna entwickelt. Von 275 nachgewiesenen Schmetterlingsarten sind allerdings 70 % Offenlandarten, womit der ursprüngliche Feuchtbiotopcharakter der Wiesen durch Schmetterlingsarten kaum noch nachzuweisen ist. Wegen der geringen Gleichheit mit anderen Berliner Schmetterlingsfaunen gelten die Idehorstwiesen als wichtiger Lebensraum. Der Zutritt zu den Wiesen ist untersagt.

Das Idehorstwäldchen wird vor allem von mittelalten Erlenbeständen, Birkenbeständen und Wiesenbrachen geprägt.

Folgen Sie nun der Idehorstallee, die Sie zwischen der Idehorstwiese und dem Idehorstwäldchen bis zum Schillingweg führt. Biegen Sie hier rechts ab, und folgen Sie dem Weg durch verschiedene Kleingartenkolonien. Nach ca. 500 Metern biegen Sie links in den Lisztweg ein. Folgen Sie diesem geradeaus, bis Sie nach einer leichten Rechtskurve den Schillerweg erreichen. Dieser führt Sie zum Krugpfuhl.

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Krugpfuhl

Der Krugpfuhl mit seinen angrenzenden Grünflächen und dem Liebermanngraben ist seit September 1994 ein Geschützter Landschaftsbestandteil. Das ca. 1,5 ha große Gebiet ist in drei unterschiedliche Becken unterteilt, die durch Dämme voneinander getrennt sind. Das Ergebnis geologischer Bohrungen lässt vermuten, dass es sich bei dem Krugpfuhl um eine ehemalige Mergelgrube handelt. Mergelgruben entstanden durch die Gewinnung von Baurohstoffen oder bodenverbessernden Baustoffen. Die drei unterschiedlichen Becken weisen auf eine spätere Nutzung als Fischzuchtbecken hin.

Im Spätsommer 1999 wurde der Krugpfuhl als Ersatzmaßnahme für die Eingriffe des Bauvorhabens Buchholz-West wieder vernässt. Der Erhalt des Krugpfuhls nur mit Niederschlag war nicht möglich, da das Wasserangebot unzureichend war. Das erste Becken des Pfuhls wurde komplett abgedichtet, um ein vorzeitiges Abfließen des anstehenden Wassers zu verhindern. Zusätzlich wird der Krugpfuhl mittels Solarpumpe (Photovoltaikanlage) mit zusätzlichem Grundwasser und aus dem Vorschaltbecken durch den überlauf mit Dachwässern des benachbarten Wohngebietes versorgt. Das Ziel der Wiedervernässung ist eine langzeitige Wasserführung, sowie die Verbesserung der Wasserqualität.

Im Zusammenspiel mit anderen Feuchtgebieten der Umgebung (Koppelpfuhl, Teiche in Kleingärten) ist der Krugpfuhl eines der größten Amphibienlaichgewässer des Bezirkes Pankow. Neben einer großen Braunfroschpopulation (bis zu 1.600 Grasfrösche, ca. 900 Moorfrösche) findet man hier eine stabile Teichfroschpopulation mittlerer Größe, sowie kleine Bestände der Erd- und Knoblauchkröte. Vereinzelt sind auch Teich- und Kammmolche anzutreffen. Das Gebiet wird besonders von den Braunfröschen zur überwinterung genutzt. Die anderen Amphibien wandern erst zur Laichzeit in dieses Gebiet ein. Alle vorkommenden Froscharten wurden in der Roten Liste Berlins als gefährdet eingestuft.
Der angrenzende Krugpfuhlgrünzug dient den Bewohnern des neuen Wohngebietes Buchholz-West als Erholungsfläche.

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Hier endet die Exkursion

Folgen Sie dem Schillerweg um den Krugpfuhl und biegen dann rechts in den Grenzweg ein. Fahren Sie diesen bis zur Blankenfelder Straße. Hier fahren Sie links über die Ampelkreuzung hinaus und nach ca. 800 Metern biegen Sie von der Blankenfelder Straße nach rechts in die Chartronstraße ein, die Sie durch ein ruhiges Siedlungsgebiet zur Nisbléstraße führt. Halten Sie sich links und fahren Sie über die Schönhauser Straße in die Rosenthaler Straße. über die Berliner Straße kommen Sie in die Bahnhofstraße, die Sie zum S-Bahnhof Blankenburg führt.

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Adressen

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Route der Fahrradexkursion


Route der Fahrradexkursion


Die Umweltblätter
Der grüne Ort Pankow.. ..Wildtiere im Stadtgebiet.. ..Einige Gedanken zum Reisen.. ..Fütterung von Wasservögeln in der Großstadt.. ..Gefahr oder Hysterie: Mobilfunkstrahlung.. ..Rabenvögel in der Großstadt.. ..Es soll doch alles sauber sein.. ..Die Rosskastanien-Miniermotte cameraria ohridella.. ..Wie die Luft zum Atmen.. ..Was ist die "Lokale Agenda 21"?.. ..Massentierhaltung.. ..Die Pankower Rieselfelder (Blankenfelde, Schönerlinde, Hobrechtsfelde).. ..Entlang der nördlichen Naturschutzgebiete Pankows.. ..Die Kraft der Kräuter.. ..Naturnahe Balkongestaltung.. ..Entlang des Zingergraben-Grünzuges (Berlin-Pankow).. ..Durch das Naherholungsgebiet Berliner Barnim.. ..Begrünung von Baumscheiben.. ..Hinweise zur Fassadenbegrünung.. ..Der Weiße See.. ..Spielend gegen die alltägliche Katastrophe.. ..Lagerfeuer und Grillen.. ..Neozoen - Gebietsfremde Tiere.. ..Schutzgebiete..

Die neuen Umweltblätter des "Umweltbüro am Weißen See"

Anmerkung: Der folgende Absatz wurde von dieser Seite entfernt.     Titelverzeichnis       Kapitelübersicht   

Redaktion: Wilfried Platzek (1991 - 2005: Leiter des Umweltbüros Weißensee/Am Weißen See)
Das Umweltblatt #17 wurde von Doreen Ehlert im August 2004 während eines Praktikums im UMWELTBüRO am Weißen See ausgearbeitet.

Die Internetfassung wurde zuletzt am 03. Juni 2011 aktualisiert.

Anfragen zur Website: webmaster@umweltbuero-weissensee.de

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